Review Tesseract – Polaris

Nach dem Intermezzo mit einem neuen Sänger, unter dem TESSERACT „Altered State“ einspielten, kam es im Jahre 2014 zum erneuten Austausch am Mikrofon und somit zu der Besetzung, unter der die Briten ihr Debüt „One“ eingespielt haben. Zurück mit Tompkins an Bord präsentieren TESSERACT somit nun ihr drittes Album „Polaris“.

Darauf kuscheln sich die fünf Engländer in genau dieses wohlig-warme Nest, welches sie sich mit den ersten beiden Alben erschaffen haben; wie wohl sich alle Beteiligten auf „Polaris“ fühlen, ist mit jeder der 47 Minuten heraus zuhören. In den neun Songs toben sich TESSERACT trotz des theoretisch engen Spielraums, den ein Subgenre wie Djent bietet, auf weiter Flur aus.

Ruhigere Nummern wie das sich aufbauende „Tourniquet“ stehen den Briten dabei ebenfalls so gut zu Gesicht wie die typischen Djent-Stamper a la „Messenger“. Und beinah im Vorbeigehen gelingt es TESSERACT außerdem noch, mit „Dystopia“ und „Survival“ zwei Hits zu erschaffen, welche den unique selling point dieser Band nicht besser verdeutlichen könnten: Klarer, eingängiger Gesang gepaart mit messerscharfen Palm Muting.

Auf „Polaris“ gelingt es den Briten, eine Dreiviertelstunde voller Ausblicke zu geben, wie moderner Prog Metal und Djent klingen können: Sei es sich so sehr steigernd, dass man als Hörer die Spannung zum Klimax förmlich knistern hört („Hexes“), oder so erbauend, dass schlechte Laune im Moment des Hörens vergessen wird („Phoenix“). TESSERACT geben mit diesem Album einem Genre so viele Gesichter, wie es Fredrik Thordendal (Meshuggah) wohl einst niemals erwartet hätte.

Apropos Meshuggah: „Polaris“ ist weit von einem „Koloss“ entfernt, sodass TESSERACT mitnichten automatisch der Hörerschaft gefallen wird, die Meshuggahs Schwere schätzt. Ebenso sind die Briten deutlich weniger verkopft als ihre Kollegen von Animals As Leaders und erst recht nicht so quirlig wie Sikth.

Zum einen zeigt dies den Stellenwert, den sich TESSERACT innerhalb der Szene bisher erarbeitet haben und zum anderen die Vielfältigkeit eines Subgenres, welches mit „Polaris“ ein mehr als würdiges Aushängeschild gefunden hat.

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Wertung: 9 / 10

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