Name: Portals zeigt TESSERACT nicht nur visuell im besten Licht, sondern unterhält den Zuschauer auch auditiv auf höchstem Niveau.
Item: Tesseract
Rating: 9.5
Author: Sarah Punke

Review Tesseract – Portals

Label: KScope

Veröffentlicht: 2021

Spielart: Progressive Rock/Metal

Was TESSERACT im vergangenen Dezember mit „Portals“ in der Streamshow-Landschaft platziert haben, war wesentlich mehr als man sich selbst als Fan hätte wünschen können: eine ausgewogene Best-Of-Setlist, eine moderne Lasershow, ein fantastischer Sound. „Portals“ zeigte die Djentlemen um Sänger Dan Tompkins nicht nur visuell im besten Licht, sondern unterhielt den Zuschauer auch auditiv auf höchstem Niveau; nur logisch, dass TESSERACT sich nun entschlossen haben, die Streamshow als CD-Set bzw. Blu-Ray auf den Markt zu bringen.

Bereits während der Ausstrahlung des Livestreams drängte sich der Gedanke schon früh auf, dass TESSERACT diesen Mitschnitt früher oder später als Hard Copy-Variante anbieten werden, beziehungsweise anbieten müssen: Zu brilliant ist das Endergebnis der dreimonatigen Vorbereitungszeit, zu gut die Setlist mit einer Spielzeit von knapp 105 Minuten. Nicht nur, dass TESSERACT darin Konzertlieblinge wie „Tourniquet“ („Polaris„), „King“ („Sonder„) oder die „Of Matter“-Trilogie („Altered State“) untergebracht haben, auch an Live-Raritäten wie „Eden“ („One„) oder „Seven Names“ („Polaris“) haben TESSERACT gedacht. Bei all der Freude über die fantastische Setlist, die hervorragende Inszenierung und jedem brillianten Ton von Sänger Dan Tompkins bleibt dennoch ein Wermutstropfen: Am Schlagzeug von TESSERACTs zweiter (Fast-)Live-Platte sitzt nicht ihr Drummer Jay Postones (dem Amerikaner war die Einreise nach England inmitten der Pandemie nicht gestattet), sondern der Drummer von Monuments, Mike Malyan. Wirkt sich das auf negativ auf „Portals“ aus? Natürlich nicht. Aber blutet das Fan-Herz? Ja, ein wenig.

Für Fans von TESSERACT und Djent im Allgemeine muss diese Platte als Blu-Ray-Variante unbedingt spätestens unter dem Weihnachtsbaum liegen, für Fans einer modernen Prog-Interpretation sollte „Portals“ wenigstens ein paar Runden in den Gehörgängen drehen. Und denjenigen unter euch, die von TESSERACTs erster Live-Platte „Odyssey/Scala“ (2015) mehr enttäuscht als zufrieden waren: „Portals“ ist besser. Viel besser.