TARABAS, deren Bandname auf den Zauberer eines Fantasy-Films zurück geht, kommen aus Magdeburg und bestehen in ihrer aktuellen Besetzung seit 2004. Im Stall von Trollzorn, in dem sie seit kurzer Zeit angekommen sind, bilden sie fast schon eine Art musikalische Ausnahme, da man sich dem Melodic Death Metal verschrieben hat, doch sie alleine in eine Schublade zu stecken wäre falsch. Hierzu aber später mehr. Beim Coverartwork reiht man sich aber nahtlos in die Reihe erstklassiger, professionell erscheinender Releases dieses jungen Labels ein. „Auf in den Kampf“ als Debütalbum wirkt so schon optisch äußerst ansprechend.
Der deutsche Titel macht es schon deutlich, dass es hier nicht um ganz normalen melodischen Elchtod handelt, sondern sich textlich alles um die alten Sagen, die kriegerischen Ahnen und allerlei Schlachten dreht, die besungen werden wollen. Aufgenommen wurde das Album übrigens schon im September 2006 im Metalsound-Studio, was vom Ergebnis her zufriedenstellend klingt. Hier und da könnte minimal mehr Wucht hinter Drums und Gitarren liegen, doch wir wollen hier mal nicht kleinlich sein und vor allem der Gesang kommt richtig gut. Dieser ist von Lied zu Lied wechselnd in Deutsch oder Englisch gehalten, was sich auch zu einem guten Quervergleich des klanglichen Spektrums beider Sprachen eignet. Lieder wie der druckvolle Opener „Samhain“, „Die Wiederkehr“ und „Aus alter Zeit“ zeigen wie gut doch Deutsch auch bei Melodic Death Metal als Sprache geeignet ist und dem ganzen einen sehr rauem, ungeschliffenen Nachdruck verleiht, während die englischen Stücke eher melodischer klingen.
Allgemein fällt auf, dass man als Band beim Songwriting schon sehr viel Routine hat und immer um Abwechslung bemüht ist. So findet man an einigen Stellen wunderbar flüssig eingebettete Clean-Gitarren-Parts. Viele Melodien gehen zudem sofort beim ersten Durchgang ins Ohr und bleiben hängen. Vor allem die doppelten Gitarrenläufe machen nicht nur der Band beim Spielen – so erscheint es beim Lauschen – sondern auch dem Hörer jede Menge Spaß. Es stechen zwar kaum Songs meilenweit heraus, doch dafür gibt es erfreulicher Weise keinen einzigen wirklichen Ausfall auf einem Album, das gleichermaßen zum Feiern wie zum genaueren Hinhören einlädt.
TARABAS zeigen, dass heidnische Hartmetallische Klänge nicht immer vom Black Metal beeinflusst sein müssen und problemlos ohne Keyboards auskommen. In diesem Fall wäre es sogar musikalischer Overkill, da die Melodieführung durch die Gitarren einfach ideal übernommen wurde. Über 53 Minuten gut verdauliche Kost gibt es auf „Aus alter Zeit“ zu hören, die nicht nur eingefleischten Heiden munden könnte.
Wertung: 8 / 10