Wenn du entdeckst, dass du ein totes Pferd reitest, dann steig ab! TAPHOS NOMOS kommen laut Facebookseite irgendwo aus den Weiten der Lithosphäre, spielen Prehadean Sublithic Ritual Death/Doom Metal und veröffentlichen „West Of Everything Lies Death“ über das niederländische Label Hammerheart Records. Das Promosheet gibt noch mit auf den Weg, dass der tödliche (!) Death Metal der Band nach Verwesung und Zerfall riecht. Glücklicherweise hat musikalische Tonkunst auch im Jahr 2015 keinen eingebauten Geruchseffekt.
Die vier Songs erstrecken sich über knappe 30 Minuten und damit ist wohl eher von einer EP als von einem vollwertigen Studioalbum zu sprechen. Musikalisch lehnt man sich nicht allzu weit aus dem Fenster, eigentlich bleibt es eher geschlossen. Tonnenschwer schleppende Riffs überziehen den Hörer und erstrecken sich oft über mehrere Minuten ohne große Aha-Effekte. Auch schnellere Parts werden eingewoben, die glücklicherweise nicht überstrapaziert werden. Arthur Rainbridge gibt am Schlagzeug sein bestes, setzt wiederholt Double-Bass-Parts ein und versucht sich auch an Percussion-Elementen. Wirkliche Besonderheiten sind dabei nicht zu vermerken, aber bis hierhin geht das schon in Ordnung. Mit Sylvan Spectercraft hat man einen Mann am Synthesizer an Bord, der den Kompositionen zwischen Death und Doom Metal eine interessante Note hinzufügt. Gerne werden diese Parts auch in den Vordergrund verschoben, wodurch sehr psychedelische Momente entstehen. Frontmann und Sänger Mountain Of Doom (ja, der Mann nennt sich tatsächlich so) growlt hauptsächlich vor sich her und macht dabei nicht wirklich eine gute Figur. Anstrengend und monoton plätschern diese Sangeskünste aus den Boxen. Interessanter wird es dann schon, wenn TAPHOS NOMOS Clean-Vocals in ihrem Sound verpacken. Doch die größte Schwachstelle an dieser Veröffentlichung ist die Produktion. Death Metal mit Old-School-Touch darf gut und gerne mal etwas ungeschliffen und roh klingen, aber diese Verwaschenheit des vorliegenden Materials lässt sich leider nicht schön reden und macht einige gute Ansätze zunichte.
TAPHOS NOMOS mögen ambitioniert sein und haben mit der Death-/Doom-Mischung und elektronischen Spielereien eigentlich einen guten Ansatz, dem das gebotene Klangbild in keinster Weise gerecht wird. Schöner wäre ein prägnanteres Herausstellen der einzelnen Merkmale gewesen. Damit wäre die atmosphärische Dichte nochmals deutlich höher ausgefallen. Formationen, die dem Death Metal der alten Schule huldigen, gibt es mittlerweile wieder einige und somit ist es zu empfehlen, auch andere Bands zu hören, die diese Spielart deutlich besser umsetzen.
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