Review Sycronomica – Gate

Seit dem Debüt SYCRONOMICAs, „Paths“, noch über Black Attakk veröffentlicht, sind nun zwei Jahre vergangen, zwei Jahre in denen viel oder auch gar nichts passieren hätte können. Der Erstling fiel seinerzeit durch die schlichte Eingängigkeit positiv auf, wurde aber ebenso von Kritikern vehement abgelehnt. Mit „Gate“ könnte sich das ähnlich verhalten, zwar wurde dem Werk mehr Progressivität verpasst und der Ohrwurmfaktor verringert, dennoch hat sich am Grundgerüst nicht viel geändert. ‚Never change a running system‘ heißt es immer, in der Musik gilt das aber, wie wir alle wissen, nicht immer. Und genau das ist das Problem von „Gate“.

Nach dem unspektakulären Intro geht es mit „Beyond The Gate Of Life“ auch schon volle Suppe los, der Song weiß durchaus Spaß zu machen und ist auch schön abwechslungsreich geworden, ebenso ist die Produktion nicht schlecht. Olivers Stimme klingt ebenfalls ausgereifter und erinnert stellenweise gar an Negators Nachtgarm, wenn nicht gerade gegrunzt wird. Ein recht guter Einstieg, der sich aber irgendwie etwas hinzieht, trotzdem aber noch als gut durchgeht. Sauer stößt mir da eher das Intro zu „In The Distance…“ auf, welches für meinen Geschmack viel zu kitschig geraten ist, ansonsten kann der Song aber durch sehr gute Riffs und Melodien durchaus überzeugen und den Vorgänger übertrumpfen. Leider werden wirklich geniale progressiv angehauchte Passagen ab hier immer öfter von durchschnittlichen, stereotypen Melodic Black Metal Ergänzugen eingerahmt, die die Songs künstlich verlängern, wie bei „Von Ende Und Anfang“, was den Gesamteindruck natürlich extrem abwertet.

Ich habe das Gefühl, SYCRONOMICA schaffen es nicht ganz, eine klare Trennlinie zwischen fortschrittlicher Eigenständigkeit und dem Ausruhen auf Klischees zu ziehen, was sehr schade ist. Wären die avantgardistischen Parts weiter ausgebaut worden und die Lücken nicht durch teils recht seichtes Gedüdel gefüllt worden, hätte „Gate“ ein Hammeralbum werden können. Da wäre es auch absolut nicht negativ aufgefallen, dass die Eingängigkeit fehlt. Also beim nächsten Mal lieber weiter an den Songs feilen und auch wirklich zur hier mehrmals angedeuteten Individualität stehen. Trotzdem kann ich eine Empfehlung für Freunde von Bands wie Arcturus und dem ersten Album aussprechen, denn „Gate“ kann schon einiges.

Wertung: 6.5 / 10

Geschrieben am 6. April 2013 von Metal1.info

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