Im November 2012 verloren die kalifornischen Deathcorer SUICIDE SILENCE ihren Frontmann Mitchel Adam Lucker, der den bei einem Motorradunfall erlittenen Verletzungen erlegen war. Nicht einmal zwei Monate später trommelte man Freunde von Mitch aus dem Musikbusiness zusammen und zelebrierte zu seinen Ehren und um Geld für seine Tochter zu sammeln das Konzert „Ending Is The Beginning: The Mitch Lucker Memorial Show“.
Wer nur ansatzweise mit der Musik der Amerikaner vertraut ist, weiß um das gepflegte Gedresche, was die Jungs abreißen. Gefangene gibt es wenige, dafür viele interessante Namen, die an Mitches Stelle das Mikro in die Hand nahmen. Der neue Sänger Eddie Hermida (vormals All Shall Perish) fand schließlich erst 2013 zur Band.
Wie auch immer, illustre Namen wie Robb Flynn (Machine Head), Max Cavalera (Sepultura, Soulfly) oder Randy Blythe (Lamb Of God) intonierten Songs von allen Alben der Band und entfachten gemeinsam mit den verbliebenen Instrumentalisten ein wahres Feuerwerk an Prügelei und Aggression.
Sogar Eddie Hermida ist auf der 20 Lieder umfassenden Scheibe vertreten, er singt „Slaves To Substance“ vom 2011er Album The Black Crown. Vermutlich ahnte er da noch nichts von seinem bevorstenden Dauerengagement.
Da die Songs den Freunden von SUICIDE SILENCE weitgehend bekannt sein dürften, lohnt sich vielleicht ein Blick auf die drei Coverstücke. Von Black Sabbath hat man mit „Die Young“ eine eher ruhige Nummer ausgewählt, welche in den 65 Minutern Geballer sofort heraussticht, aber im Gesamtkontext etwas langweilig erscheint. Mehr Freude hat man da schon am Sepultura-Klassiker „Roots Bloody Roots“, welcher stilecht von Max Cavalera intoniert wird, zur Deftones-Interpretation von „Engine #9“ hat man Luckers Stimme aus dem Recording zugespielt, was zumindest für die anwesenden Zuschauer sicher für Gänsehautstimmung gesorgt haben dürfte.
„Ending Is The Beginning: The Mitch Lucker Memorial Show“ ist schon eine besondere Live-Veröffentlichung, welche den besonderen Umständen geschuldet ist. Die Songauswahl stellt den geneigten Fan sicher zufrieden, soundmäßig ist so weit alles im Lack, die Gastsänger tun ihr Möglichstes, um Mitch Lucker gut zu ersetzen und dies gelingt in den meisten Fällen auch. Da auch mit dieser Veröffentlichung Luckers Hinterbliebene unterstützt werden, sollte sich die Frage nach einer Anschaffung für einen Fan von SUICIDE SILENCE somit eigentlich nicht stellen.
Keine Wertung
Ich fand „Die Young“ gerade gelungen, ganz im Gegensatz zu „Roots Bloody Roots“ ;)