Review Suffocation – „…Of The Dark Light“

  • Label: Nuclear Blast
  • Veröffentlicht: 2017
  • Spielart: Death Metal

Die Death-Metal-Urgesteine sind bereit für die nächste Runde: Die New Yorker SUFFOCATION, die als Begründer des Brutal Death Metal zählen und die Musikwelt seit 26 Jahren verlässlich mit qualitativ hochwertigem Material versorgen, melden sich mit ihrer achten Platte „…Of The Dark Light“ zurück. Und damit, so viel sei vorweggenommen, untermauern sie ihren guten Ruf einmal mehr gekonnt.

Zu Beginn wirkt „…Of The Dark Light“ zumindest für ein Death-Metal-Album noch bemerkenswert originell, wenn Chorgesänge (ja, Chorgesänge!) in die Platte einleiten – jedoch nur, um augenblicklich und ohne Vorwarnung von schweren Walzen aus Riffs, Drumgewitter und vernichtenden Growls überrollt zu werden. Diese Elemente kreieren zum einen mit „Clarity Through Deprivation“ einen stimmungsvollen Opener (der SUFFOCATION darüber hinaus einmal mehr als meisterliche Beherrscher des Magentreter-Breakdowns ausweist), zum anderen stellen sie die Trademarks dar, von denen „…Of The Dark Light“ die ganze Spielzeit hindurch profitiert.
Natürlich ist das nichts, was man so von SUFFOCATION nicht schon kennen würde, sodass die Band eher ihrem System folgt, als dieses weiterzuentwickeln. Da es sich hierbei jedoch um ein funktionierendes System handelt, tun die US-Amerikaner durchaus gut daran, ihren bisher eingeschlagenen todesmetallischen Pfad ohne große Umwege entschlossen weiter zu beschreiten. So beschert dieser uns nämlich größtenteils wenig überraschende, dafür jedoch vollends gelungene neue Songs wie „The Warmth Between The Dark“, der geschickt mit Tempowechseln spielende Titeltrack oder das im Vorfeld veröffentlichte „Your Last Breaths“, das durch markante Gesangslinien sogar recht eingängig daherkommt. Die Band stellt dabei zu jeder Zeit ihr technisch anspruchsvolles Niveau sowie die Fähigkeit, nach sieben Platten immer noch überzeugendes Songwriting auf die Beine zu stellen, unter Beweis. Sänger Frank Mullen klingt überdies mit seinen mächtigen Growls nicht minder bedrohlich, als man das von ihm gewohnt ist. An einigen Stellen jedoch werden die Vocals von The-Merciless-Concept-Sänger Kevin Muller übernommen, der darüber hinaus auf der kommenden Tour für Frank einspringen wird. Letzteres ist mit beruflichen Verpflichtungen Frank Mullens zu begründen, auf der Platte fällt der Einsatz Kevin Mullers nicht sonderlich auf, sodass man geneigt ist, den Sinn dieses Unterfangens zu hinterfragen. Einen leicht faden Beigeschmack hinterlässt das Wissen in jedem Fall, an einigen Stellen – wenn auch unbewusst – nicht den SUFFOCATION-Meister zu hören.

Gewisse Abstriche lassen sich zudem hinsichtlich der Quantität machen. Zieht man den Rausschmeißer „Epitaph Of The Credulous“ ab, ein zweifelsohne gut gemachtes Remake des gleichnamigen Songs vom Zweitalbum „Breeding The Spawn“, wartet die Gruppe mit lediglich einer guten halben Stunde neuen Materials auf – etwas mehr hätte es nach immerhin vier Jahren Studio-Absenz seit der „Pinnacle Of Bedlam“ durchaus sein dürfen, wobei oder vielleicht gerade weil das vorhandene Material nahezu ausnahmslos überzeugt.

Aus genau diesem Grund sollte man sich zur nächsten Platte an „…Of The Dark Light“ trotz der überschaubaren Länge jedoch eine ganze Weile gütlich tun können, liefern SUFFOCATION doch abermals vielschichtige Songs, die nach und nach entdeckt werden wollen und dies auch wert sind. Der Band gelingt hiermit vielleicht nicht ihr bisher bestes Album, aber doch ein sehr gutes, das keinen SUFFOCATION-Hörer enttäuschen sollte.

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Wertung: 8 / 10

Publiziert am von Pascal Weber

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