Industrial Metal ist ein Genre, dessen Name von manchen Bands gut und gerne mal zweckentfremdet wird, um Krach mit Samples einen Namen zu geben. Den größten Vorwurf dabei stellt das sture Beibehalten einer musikalischen Marschlinie dar, nämlich sich wiederholendes Riffing, unterlegt mit einem polternden Drumcomputer. Bands wie Mysticum, Raubtier und Throne Of Molok zeigten zuletzt eindrucksvoll, dass dieser Vorwurf leider noch immer genügend Futter bekommt; Aborym, The Monolith Deathcult, Diabolicum und Blacklodge hingegen treten zum Gegenbeweis an und STYXIAN INDUSTRIES wünschen vermutlich in einem Atemzug mit jenen Bands genannt zu werden.
Seit 2007 aktiv, brachte das Trio zuletzt nur Demos und EPs auf dem Markt, ehe nun mit „Zero.Void.Nullified (Of Apathy And Armageddon)“ das erste Full Length veröffentlicht wurde. Gespickt mit zehn Songs auf über 50 Minuten Spielzeit, legen STYXIAN INDUSTRIES einen Silberling vor, mit dem sich der Hörer einen guten Eindruck von den Holländern verschaffen kann. Obgleich der Umstand, sich einen fundierten Eindruck machen zu können, gut ist, nicht aber der Eindruck selbst, denn „Zero.Void.Nullified (Of Apathy And Armageddon)“ stolpert genau über jene Kanten, die es zu umgehen galt; überlange Tracks, versehen mit einer nahezu durchgängigen Doublebass und unspektakulärem Riffing. STYXIAN INDUSTRIES überraschen nicht nur damit, dass sie vorhersehbar musizieren, sondern auch damit, dass sie eine Angst vor Abwechslung zu besitzen scheinen. Die Holländer schlachten ein Motiv minutenlang aus, ohne dabei Atmosphäre oder Tiefgang zu kreieren, dazwischen kommen die berühmt-berüchtigten stampfenden Passagen sowie die Samples zum Einsatz, nur um dann wieder beim Ausgangsriff anzukommen. Wäre dieses wenigstens packend genug oder würde die Gitarre zumindest einen kräftigen Sound haben, wäre dem Hörer schon geholfen, aber so zieht sich ein knapp siebenminütiger Song wie „Whiskey Vodka Blood“ einfach nur in die Länge.
Somit reiht sich „Zero.Void.Nullified (Of Apathy And Armageddon)“ leider in die Garde jener Alben ein, welche dem Industrial Metal keinen Gefallen tun; STYXIAN INDUSTRIES mögen mit ein, zwei Songs noch unterhaltend sein, danach ist die Struktur ihrer Songs aber so in Fleisch und Blut übergegangen, dass der Hörer beinah schon sekundengenau den Elektro- beziehungsweise den Stampf-Part vorhersagen kann. So macht Musik keinen Spaß, sondern eher Lust auf die Mute-Taste.
Wertung: 3 / 10