Nur noch ein Jahr, dann können die süddeutschen Power Metaller STORMHUNTER ihren 25. Geburtstag feiern – das ist mehr als beachtlich und zeigt, dass die Truppe aus Balingen den Newcomer-Status schon lange hinter sich gelassen hat. Pünktlich zum Jubiläum arbeitet die Formation an einem neuen Album und hat dabei offenbar so viel Material, dass vorab noch eine fünf Songs umfassende EP drin ist. Die trägt den romantischen Titel „Strangle With Care“ und erscheint dieser Tage über German Underground Crosssection bzw. deren Sub-Label Metal-Store24.
An der generellen Ausrichtung von STORMHUNTER hat sich seit „Ready For Boarding“ natürlich nicht viel geändert: Schon der Opener „Mind Odyssey“ ist ein eindeutig hanseatisch geprägter Power-Metal-Song, der dank norddeutsch inspirierter Riffs und Melodien sofort an alte Stormwarrior und noch weitaus ältere Helloween denken lässt. Größter Unterschied: Dank nahezu durchgehendem Doublebass-Sperrfeuer fällt die Nummer deutlich härter aus als das Material des Vorgängers. Etwas gediegener geht es sowohl in „Headbanger’s Ball“ als auch im episch groovenden „Paralyzed“ zu, aber auch hier sind die Hamburger Underground-Heroen als größtes Vorbild auszumachen.
Einzig das eher ruppige „Remnants Of Society“ hebt sich etwas vom Rest der Songs auf „Strangle With Care“ ab, fällt es doch stellenweise fast thrashig aus – zusammen mit den gewohnt hymnischen Elementen des Songs ergibt das hier eine spannende Mischung. Selbst das auf Französisch gesungene „Balles Masquées“ fügt sich nahtlos ins Gesamtbild – Respekt dafür, dass STORMHUNTER das durchgezogen haben! Kritik lässt sich allenfalls daran üben, dass die Refrains zwar gewohnt groß und singbar, diesmal aber nicht ganz so zwingend wie noch auf der letzten Platte sind.
STORMHUNTER waren und sind die süddeutsche Antwort auf Stormwarrior. Auch auf „Strangle With Care“ bedienen sich die Balinger wieder der exakt gleichen Stilmittel wie ihre Vorbilder von der Waterkant und haben damit fünf durch und durch authentische Power-Metal-Songs geschaffen. Dass die Band noch etwas zu sagen hat, lässt sich daran festmachen, dass sich diese EP zumindest in Nuancen von ihrem Vorgänger unterscheidet – von Selbstkopie kann also nicht die Rede sein. Es bleibt spannend, was das nächste volle Album zu bieten haben wird, denn STORMHUNTER haben auf jeden Fall noch starke Songs zu geben.
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