Steve Vai Vai/Gash Coverartwork

Review Steve Vai – Vai/Gash

  • Label: Mascot
  • Veröffentlicht: 2023
  • Spielart: Rock

Gitarrenvirtuose STEVE VAI hat erst im Januar 2022 sein neues Studioalbum „Inviolate“ veröffentlicht – und jetzt kommt schon wieder was Neues? Sehr ungewöhnlich für den Amerikaner, der sich zuletzt immer mehrere Jahre für ein neues Album Zeit genommen hat. „Vai/Gash“ ist aber nicht wirklich neu, die Aufnahmen entstanden bereits im Jahr 1991. VAI, seines Zeichens begeisterter Motorradfahrer, teilte sich diese Leidenschaft mit seinem Freund Johnny „Gash“ Sombrotto. Mit diesem nahm er die Platte innerhalb von nur zwei Wochen und relativ spontan „in einem besonderen Energiefluss“, wie VAI sagt, auf. Entsprechend unterscheidet sich die Platte deutlich von seinen sonst verkopften, anspruchsvollen und psychedelischen Werken.

Vor seiner inzwischen 30-jährigen Solokarriere hat STEVE VAI unter anderem die Gitarre bei Frank Zappa, David Lee Roth und Whitesnake bespielt und „Vai/Gash“ entstand direkt nach seiner Whitesnake-Zeit und vor dem ersten Soloalbum „Sex & Religion“ (1993). „Vai/Gash“ erweist sich als launige, direkte Blues-Rock-Scheibe, die mit ihrem zumeist lockerleichten, schmissigen Hard Rock tatsächlich perfekt in seine Zeit Ende der 80er gepasst hätte. Bei der treibenden Tanznummer „Busted“ lässt VAI auch mal seinen verrückten Ideen Raum und nudelt eine abgedrehte Melodie aus den Saiten, das soll aber eher die Ausnahme bleiben. Vielmehr erinnern die geradlinigen Nummern an genannte Bands oder bluesigere Nummern von AC/DC und machen dabei durchaus Spaß.

„Gash“ entpuppt sich dabei als charismatischer, kraftvoller Sänger mit gleichermaßen kratziger wie emotionaler Stimme. Die etwas krachenderen Nummern wie „Busted“ oder „Danger Zone“ stehen ihm ausgezeichnet, auch die wehmütige-bluesige Stimme wie beim groovigen „Women Fever“ kommt gut. Er hätte durchaus ein großer Sänger werden können – auch STEVE VAI hatte schon weitere Projekte mit ihm geplant – doch leider fiel er 1998 einem Motorradunfall zum Opfer. Darüber und über die Entstehung der Scheibe schreibt VAI ausführlich in den interessanten Liner Notes im Booklet der Digipack-CD, das überdies viele Bilder und vor allem von „Gash“ zeigt, der auch das Coverartwork ziert.

Ob „Vai/Gash“ ins Regal gehört, muss jeder STEVE-VAI-Fan für sich selbst entscheiden. Der gewohnte Anspruch des legendären Gitarristen fehlt hier freilich, bis auf kurze Momente blitzt sein technisches Ausnahmekönnen kaum durch. Stattdessen ist die nur 28 Minuten lange Platte ein simples, launiges Classic-Rock-Album, das anno 2023 ein wenig aus der Zeit gefallen wirkt, aber einen schönen Blick in die Vergangenheit bietet und schlicht und einfach unterhaltsam ist.

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Ein Kommentar zu “Steve Vai – Vai/Gash

  1. Eine echt coole Rockscheibe. Natürlich kennt man STeve Vai als Virtuosen mit teilweise jazzigen Solos, aber wie er selbst sagt, das Gefühl für die Musik ist das Wichtigste, nicht die Technik. Und hier zeigt er das Gefühl und eben auch seine rockige Seite. Gash hat zudem eine wirklich Klasse Stimme. Das Album bietet erstklssigen erdigen Rock, etwas bluesig, aber stets voll auf die Zwölf. Schade, dass durch den Tad von Gash keine weiteren Projekte und vor allem keine Live-Präsentationen folgen können.
    Tolles Duo, das Spaß macht

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