Viele Bands aus Mexiko schaffen es nicht gerade zu großer Bekanntheit in unseren Breiten. Ich muss gestehen, dass mir aus dem Stehgreif gar keine einfällt. SPLIT HEAVEN konnten immerhin einen Labeldeal mit Pure Steel an Land ziehen und haben dadurch die Möglichkeit, auch in Europa Eindrücke zu hinterlassen. Ihr neues Album, das dritte in der Bandhistorie, welches pünktlich zum Keep It True erscheint, heißt „Street Law“.
Auf diesem rockt die 2003 gegründete Truppe in 37 Minuten konsequent ihren Stiefel runter, der sich im Rahmen von Old-School-Heavy- und Speed Metal abspielt. Pure Steel zählen im Promoschrieb ein paar Bandvergleiche mit 80er-Größen auf, die ich gar nicht wiedergeben mag, da kein bisschen davon zutrifft. Denn SPLIT HEAVEN haben weder gute Melodien, noch eingängige Hooks oder einprägsame Höhepunkte auf Lager. Das Material rattert mit leichem Raven-zu-Anfangszeiten-Flair durch die Gehörgänge, allerdings ohne deren prägnante und charakteristische Konstrukte und Hooklines.
SPLIT HEAVEN wissen, wie man die Instrumente spielt und mehr oder weniger, wie man einzelne Passagen zu einem ganzen Song zusammenfügt. Ansonsten hinterlässt hier nichts positive Eindrücke. Die Mexikaner schaffen es, keinen einzigen durchweg überzeugenden Song zu schreiben. Einzelne passable Abschnitte (bei „The Obscure“ oder „Street Law“) wirken zu sehr wie bei bekannten Truppen abgeschaut. Die Eigenständigkeit geht gegen null. Manches Riff und Solo ist nicht schlecht, aber auch nichts, das man lobend erwähnen muss. Was allerdings im Gedächtnis haften bleibt, ist ein Sänger, bei dessen Höhenausflügen es sogar mir als Old-School-Fan gelegentlich die Zehennägel aufrollt.
Ich bin sicher, es gibt auch in Mexiko Metal-Bands, die es verdient haben, dass man ihnen seine Aufmerksamkeit schenkt. SPLIT HEAVEN gehören nicht dazu. Keine Ahnung, was Pure Steel bewogen hat, diese Truppe in ihren Roster aufzunehmen. „Street Law“ ist kompositorisch schlecht und handwerklich bestenfalls unterer Durchschnitt.
Selbst Old-School-Puristen finden mit „Street Law“ mal ein Release, das sie mit gutem Gewissen links liegen lassen können. Ich habe wirklich versucht, bei diesem Album positive Momente zu finden, doch es ist mir nicht gelungen. Und nun werde ich mir mal von Kollege Moritz seinen Zehennägelrückroller ausleihen.
Wertung: 2.5 / 10