Das Cover von "Denial To Fall" von Spitfire

Review Spitfire – Denial To Fall

  • Label: No Remorse
  • Veröffentlicht: 2022
  • Spielart: Heavy Metal

Die Athener SPITFIRE gelten als eine der ältesten Metal-Bands Griechenlands – das ist durchaus möglich, sind sie doch erstmals 1984 in Erscheinung getreten. Aufgrund diverser Widrigkeiten warfen die Herren immer mal wieder das Handtuch, seit 2009 sind SPITFIRE allerdings wieder aktiv. Zwar ist mit Gitarrist Elias Loginidis nur noch ein einziges Originalmitglied an Bord, seit ihrem Comeback-Album „Die Fighting“ firmiert die Truppe aber immerhin in weitgehend stabiler Besetzung. „Weitgehend stabil“, weil sie auf ihrem neuesten Album „Denial To Fall“, das passenderweise über die griechischen Old-School-Spezialisten No Remorse erscheint, mit Tassos Krokodilos abermals einen neuen Sänger vorstellen.

„Denial To Fall“ ist ein kämpferischer Titel und genau so präsentiert sich die Band auch auf diesem Album. Auf ihrer neuen Platte haben SPITFIRE keine Zeit für Kompromisse – oder Experimente – und spielen stattdessen schnurgeraden, typischen Heavy Metal ohne irgendwelche Schnörkel. Dabei fällt zuallererst die superbe Produktion auf: Die Griechen haben ihre Comeback-Platte in modernen, fetten Sound verpackt, der vor allem die kernigen Riffs der Herren in denkbar bestem Licht erscheinen lässt und die Truppe von jenen Formationen abhebt, die noch heute wie 1981 klingen wollen. Damit rücken SPITFIRE stilistisch und klanglich unweigerlich in die Nähe von Bands wie Saxon oder Witch Cross und das ist beileibe keine schlechte Gesellschaft.

Musikalisch orientieren sich SPITFIRE allerdings weniger an der britischen Szene als am Teutonenstahl. Die Riffs von knackigen Stampfern wie „Unholy“ oder dem mitreißenden „Ready To Attack“ offenbaren immer wieder deutsche Urgesteine wie Victory, Accept oder auch Primal Fear als Vorbilder. Dazwischen ist hier und da noch eine unüberhörbare Affinität zum amerikanischen Hard Rock auszumachen, was etwa im Titeltrack auf angenehme Weise an Bands wie Dokken erinnert. Es dürfte also klar sein, dass SPITFIRE beim Songwriting keine großen Überraschungen bereithalten. Das ist aber wirklich kein Problem, denn die Formation klingt hier stets absolut authentisch und hat hörbar Spaß an der Sache.

Neuzugang Tassos Krokodilis fügt sich dabei bestens in den Gesamtsound ein. Mit seinem urtypischen Heavy-Metal-Organ verfügt natürlich auch dieser Mann nicht über den höchsten Wiedererkennungswert, passt dafür aber wie die Faust aufs Auge zum wuchtigen Blaupausen-Metal der Band. Besonders charmant ist es, wenn er in „Many Lies“ überaus erfolgreich James Hetfield imitiert, zumal SPITFIRE in dieser Nummer Metallica zu Zeiten von „Load“ und „Reload“ Tribut zollen. Es zeigt sich also, dass die Band zwar strikt innerhalb der Grenzen ihres Genres bleibt, hier allerdings durchaus zu einiger Abwechslung fähig ist.

Mit „Denial To Fall“ dürften SPITFIRE bei den Fans der genannten Vorbilder oder auch jüngerer Bands wie etwa Helker offene Türen einrennen. Die Griechen liefern auf ihrem dritten Album in knapp 40 Jahren neun kernige, unkitschige und schlichtweg glaubwürdige Heavy-Metal-Songs ab, die weder ihre Wurzeln verleugnen noch die Gegenwart außer Acht lassen. Das Resultat ist eine Platte, die dem Genre bestimmt nichts Neues hinzufügt, dafür aber alles hat, was sich Fans traditionellen Metals wünschen könnten. Es bleibt zu hoffen, dass SPITFIRE bis zu ihrem nächsten Output nicht wieder anderthalb Jahrzehnte warten.

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Wertung: 8 / 10

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