Ich vermute stark, dass es folgende zwei Dinge sind, die SPACE EATER langsam nicht mehr hören können. Nummer eins: Die Band hat, trotz ihres Namens, mit Gamma Ray herzlich wenig gemein. Musikalisch berühren sich beide Gruppen nicht und sind damit nur assoziativ verbunden: Beim Hören des Namens SPACE EATER denken eben viele an Gamma Ray. Nummer zwei: Die Band kommt aus Serbien und selbiges Land taucht auf der musikalischen Landkarte kaum auf. Stimmt. Gleichzeitig ist diese Tatsache aber völlig irrelevant, weil der Thrash Metal, den das Quartett spielt, für sich schon ein internationales Phänomen ist, an dem viele mitgewirkt haben.
Damit ist das Stichwort bereits gefallen: Thrash Metal. SPACE EATER haben sich dieser Musik mit Haut und Haaren verschrieben und liefern auf ihrem dritten Album „Passing Through The Fire To Molech“ ein über weite Strecken absolut überdurchschnittliches Album ab. Unterstützt durch einen wuchtigen, vor allem den wunderbar knarzigen Bass betonenden Sound hämmert sich die Band durch 10 Thrash-Granaten, die aus ihrer Traditionsverbundenheit kein Geheimnis, sondern eine Tugend machen. Man könnte wohl wahllos die Klassiker des Thrashs zitieren und würde immer eine Parallele zu SPACE EATER ziehen können. Da die Serben aber eine technisch teils äußerst anspruchsvolle Variante spielen, fallen mir immer wieder Forbidden ein; vor allem die Gitarrenarbeit hat ab und an etwas geradezu Filigranes. Dadurch wird das durchgehend hohe Aggressivitätsniveau der Scheibe immer wieder geschickt abgefangen, die Rhythmen aufgebrochen und alles in allem die Haltbarkeitsdauer der CD deutlich nach oben geschraubt.
Besonders die erste Hälfte von „Passing Through The Fire To Molech“ schafft es, derben, teils mit Blastbeats arbeitenden Thrash mit eingängigen Melodien und fast schon rockigen Parts zu mischen. Resultat dieser stilistischen Offenheit sind großartige Nummern wie „Unjagged“, das coole Titelstück, „Daisy Cutter“ oder der Ohrwurm „A Thousand Plagues“. Gesanglich bewegt man sich in gewohnt rauen Bahnen, wobei es Sänger Luka Matkovic nicht nur gelingt, mit seinen hohen Gesangseinlagen und Schreien feine Reminiszenzen an vergangene Bay-Area-Zeiten wachzurütteln, sondern gleichzeitig auch für ein hohes Maß an Abwechslung zu sorgen.
Zwar finden sich mit „Exhibition Of Humanity“, „Ultra-Violence“ sowie „In Hospital“ auch drei eher schwächere Nummern auf der CD, diese trüben den Gesamteindruck aber nur leicht. Und so darf man der jungen Truppe zu ihrem dritten Werk gratulieren, das hiermit allen Thrash-Liebhabern wärmstens ans Herz gelegt sei.
Wertung: 7.5 / 10