Und mal wieder ein Band aus deutschen Landen und mal wieder eine Death Metal-Band. Es gibt natürlich viele gute Bands die sich diesem Stil verschrieben haben, aber eben auch leider genau so viel schlechte die nicht übers Regionalniveau herauskommen. SOUL DEMISE gehören gottseidank zur ersten Gattung und wissen was sie tun und wie mans tun muss. Die vierte Veröffentlichung unter dem Banner Soul Demise dürfte die Jungs jedenfalls ein gehöriges Stück weiterbringen und vielen Leuten nahebringen die nach dem suchen, was man mittlerweile nur noch selten findet. Und was das ist hört man direkt beim ersten Song.
Nach 25 Sekunden knallt „Still Alive“ mächtig rein, kann mit geilen Riffs, Doublebassteppich und Blast überzeugen. Der Gesang von Roman Zimmerhackel ist angenehm hoch, hat nichts mit Chris Barnes ehemaligem Gebrummel zu tun und klingt nach alter schwedischer Schule. Und das ist es was den Leuten gefallen dürfte. Klingt der Opener noch etwas neumodisch, so wird „My Own Coffin“ von einem Riff angetrieben, welches an gute alte Göteborger Tugenden erinnert. Mit den alten Schwedenkrachern wie Dismember oder Entombed hat es weniger zu tun, sondern erinnert eher an In Flames oder Dark Tranquillity in ihren Anfangstagen. Keine cleanen Vocals, keine Keyboardeffekte, immer nur voll auf die Zwölf. Aufgelockert wird das Ganze dann immer wieder mit einem Blick nach Amerika, wenn es mal etwas technischer und brutaler wird. Insgesamt ist moderner, traditionsbewusster Death Metal der jedem gefallen dürfte aber wohl die beste Beschreibung für den Sound von Soul Demise. Dass sich manchmal einige Songs ähneln und sich nur leicht über dem Mittelmaß bewegen, sollte trotzdem erwähnt werden. Allerdings kann das das Gesamtbild des Albums nicht weiter trüben, denn „Blind“ überzeugt eh als Ganzes und hat keine richtigen „Hits“ zu bieten.
Unterm Strich bleibt eine gute Death Metal-Scheibe, die sicherlich kein Klassiker werden wird und auch noch von mehreren Scheiben des Jahres 2005 getopt werden wird, die aber Soul Demise als eine der führenden Bands des Genres in Deutschland etablieren wird und eine rosige Zukunft als Supportact bekannter Bands in Aussicht stellt. Wir werden sehen.
Wertung: 7.5 / 10