Was ist da nur los, dass in letzter Zeit so viele Bands überdurchschnittliche Debütalben raushauen? Naja, so ganz neu in der Landschaft sind die SONS OF JONATHAS nun nicht gerade, gegründet wurde die belgische Truppe immerhin von Xavier Carion, ehemals Mitglied der 1997 aufgelösten Combo Channel Zero. Und mit Tue Madsen steht ja auch absolut kein Unbekannter Produzent hinter dem druckvollen Soundgewand.
Von daher darf man von so einer Veröffentlichung schon etwas erwarten, und das wird auch kaum enttäuscht. Xavier Carion, der hier das komplette Songwriting übernommen hat, präsentiert uns hier eine recht old-schoolige Thrash Metal-Platte mit großem Death-Einschlag – oder eine Death Metal-Platte mit hohem Thrash-Faktor. Man weiß es nicht so genau, ist aber auch wurscht. Was hierbei herausgekommen ist, klingt wie eine Mischung aus Slayer, Bolt Thrower und God Dethroned und tritt folglich kräftig Arsch und bietet sogar einigermaßen Abwechslung.
Mit einem melodischen Lead statet das Album mit „Final Call“, dass nach langsamem Anfang ebenso wie „Cult Of Death“ eine schnelle Nummer ist und nach vier Minuten gleich mal das erste Solo im Stil von Slayer abliefert – absolut unpassendes und willkürliches Gefrickel, dass aber trotzdem irgendwie cool ist. „Revelation Of The Damned“ und „Chupacabra“ schlagen dagegen eine ganz andere Richtung ein, hier wird eine fast schon doomige Walzgewalt an den Tag gelegt. Bei letzterem wirkt das melodische Riffing dann nahezu schon bedrohlich. Nach diesem Höhepunkt geht es aber auch noch hochklassig weiter, „Listen & Obey“ und „Sons Of Jonathas“ geben reinrassigen Bangstoff in gehobenem Tempo ab und „Connected By Blood“ könnte man beim ersten Hören fast schon einer beliebigen Band aus Göteborg zuordnen, wenn da der Gesang nicht dazwischen funken würde.
Der Sänger hat nämlich weder mit Thrash Metal, noch mit melodischem Death zu tun. Ronald Camonier heißt der gute, der auch bei Polluted Inheritance ins Mikro brüllt, und geht mit seiner Stimme angenehm tief und vermengt das mit einer gesunden Portion Krächzen, was eine beeindruckende Mischung ergibt. Der Gesang passt damit auch herrlich zum düster klingenden Material der SONS OF JONATHAS. Blastbeats oder unkontrollierte Raserei trifft man auf „The Death Dealer“ nicht an, die Jungs setzen stattdessen auf mörderischen Groove und heftige Nackenbrecherrhythmen. Den ausgelutschten Spruch „Zwar nichts neues, aber gut“ kann man hier durchaus mal wieder anwenden.
Wertung: 7.5 / 10