Review Sonata Arctica – Silence

Mit “Silence” erschufen die nun 5 jungen Finnen ihren würdigen Nachfolger für das famose Erstlingswerk „Ecliptica“. So schlicht und vor allem auch ungewöhnlich für ein Metal Album betitelt legt die Scheibe auch wortwörtlich los – das Intro ist geheimnisvoll und still. Nur von einer unheimlichen Stimme und etwas Keyboardgeklimper im Background wird man auf das nun folgende vorbereitet, und nach einem schon fast übertriebenem Break knallt „Weballergy“ wie ein Orkam aus den Boxen. Der Sonata Arctica-Kenner erfreut sich gleich an diesem Song, der als typisch angesehen werden kann, sogar die Melodie- und Härte-Stufe haben hier gleichermaßen zugelegt. Durch den zweiten Keyboarder steht auch dieses Instrument öfter mal im Vordergrund, ebenso sind die Drums stärker eingesetzt, was den Songs mehr Power verleiht. Mehr Power hat „False News Travel First“, dass extrem schnell und gut ist.

Mit einem Telefonat bei Gewitter beginnt „The End Of This Chapter“, das in sechs ebensolchen von seichter Ballade bis harte Uptempo-Nummer alles in sich vereint. „Black Sheep“ ist eher ein schwächerer Song und packt bei mir auch nach mehrmaligem hören nicht so richtig an. Beim Hören von „Land Of The Free“ dachte ich mir ‚der Refrain kommt mir verdammt vertraut vor’… Also, entweder muss das irgendwo geklaut sein, oder es ist einfach nur genial. Auf jeden Fall setzt sich das Teil fest. Mit „Last Drop Falls“ macht man einen kleinen Fehler, da diese Ballade über eine unglückliche Liebe doch recht kitschig ist und nicht so ganz zum Rest des Albums passt, auch wenn der Break gegen Ende noch mal einiges rettet.

Einer meiner absoluten Lieblinge hier ist „San Sebastian (Revisited)“, dss nach mehrmaligem Hören immer besser wird. Wirklich zu empfehlen, wie auch das verdammt gute „Sing In Silence“, dass von Beginn an fesselt und durch die langsame stetige Steigerung nie langweilig wird.

Das Instrumental „Revontulet“ ist für die Dauer von 1:30 schon ziemlich umhauend, beweist das die Jungs ihre Instrumente beherrschen, und die Tonleiter oft hintereinander rauf und runter spielen können – hätte aber nicht sein müssen. Ballade Nummer zwei, die auf den ungewöhnlichen Namen „Tallulah“ hört, ist verdammt gut. Neben den typischen und gelungenen Steigerungen kann Tonys Gesang hier wirklich mal richtig überzeugen, ohne dass er sich selbst verschluckt. Er legt hier auch richtig Emotion mit rein, was er zwar bei jedem Song macht, aber vor allem diesen macht es richtig stark. Bis ans Ende ihrer Tage dürfen Sonata Arctica wohl den Single-Hit „Wolf & Raven“ auf ihren Gigs kloppen. Ist wohl die Bandhymne schlecht hin und neben „FullMoon“ vom Debüt der wohl bekannteste Track der Finnen-Combo. Den famosen Abschluss macht das epische „The Power Of One“, mit dem man erstmals die 10-Minuten-Grenze überschreitet. Ein mutiger Schritt, das schon auf dem zweiten Album durchzuziehen – Dieses monumentale Werk vereint jedoch alles, was sich der SA-Fan wünscht und ist deswegen ein mehr als nur würdiger Abschluss für „Silence“.

Gegenüber dem Vorgänger kann man instrumententechnisch und auch gesangsmäßig so einige Fortschritte und Verbesserungen ausmachen. Wenn man hier etwas negatives sagen kann, betrifft das nur das Booklet – schon das Cover ist sehr verspielt, und auch im inneren macht es nicht halt. Schöne Bilder überall, aber leider macht das die Texte nur schwer lesbar. Was soll’s! Ein klasse Album, das Lust auf mehr und das neue Album macht, das im zweiten Quartal 2003 erscheinen wird.

Wertung: 8.5 / 10

Geschrieben am 5. April 2013 von Metal1.info

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert