Review Sodom – Persecution Mania

Hier haben wir mit „Persecution Mania“ eines der frühen Sodom Werke aus dem Jahre 1987. Der direkte Nachfolger zum Debüt „Obsessed By Cruelty“ wurde erstmals professionell produziert und über SPV/Steamhammer auf den Markt gebracht. Auf dem Cover findet sich zum ersten mal auch das Bandmaskottchen „Knarrenheinz“, welcher in bester Weltkriegsmanier vor einem Kreuz steht.

Musikalisch gibt es ordentlich etwas auf die Ohren. Das Album startet gleich mit einem Lied das sich zu einem Sodom Klassiker entwickelt hat. „Nuclear Winter“ lädt mit starkem Geknüppel und der klassischen Stimme von Angelripper gleich zum Headbangen ein. „Electrocution“ steht dem Opener in nichts nach und beweist mit einem sehr schönen Gitarrensolo welchen maßgeblichen Einfluss Frank Blackfire für Sodom hatte.

Nach einigen Lieder, wie auch dem Titeltrack, merkt man schon das sich die Songs im Grundgerüst nur kaum unterscheiden, Details wie Drum-Passagen und Brücken die in rasante Gitarrenriffs münden machen Unterschied. Aber auch etwas Abwechslung macht sich breit, wie z.B. das überstarke Motörhead Cover „Iron Fist“, welches sich bereits an dritter Stelle findet und das Instrumental Namens „Procession To Golgatha“.

Ein persönliches Highlight von mir ist das Stück „Christ Passion“, welches auch gleichzeitig den längsten Song darstellt. Ein Teil welches sich mit der Zeit immer etwas in der Geschwindigkeit steigert und dann langsam wieder in eine Überleitung abfällt. Nach „Christ Passion“ kommt wieder ein etwas anderes Lied. „Conjuration“ bietet nicht das übliche Knallen der Trommeln und der Gitarre sondern verhält sich etwas gemächlicher. Aber ein sehr guter Füller der einen eingängigen Refrain aufweisen kann.

Der vermeintlich erste absolute Überhit der 3er Bande ist „Bombenhagel“. Jeder der ein Anhänger des Thrash Metal ist sollte diesen Song einmal gehört haben. Absolut stark und kultig ist das sich immer wiederholende Anfangsriff. Noch besser kommt es dann gegen Ende in dem Deutschland mit der Nationalhymne gewürdigt wird. Selbstverständlich alles mit der Gitarre gemacht. Diese Stelle verleiht dann auch noch mal das Gefühl eine Solos.

An zehnter Stelle findet sich eine weitere starke Nummer mit „Outbreak Of Evil“, welche als Bonustrack angepriesen wird. Hier findet sich ebenfalls ein sehr toller, eingängiger Refrain. Die nächste tolle Stelle wird dann von Tom Angelripper beigesteuert. Das grölen des Titels „Sodomy And Lust“ bereit Sodom Anhängern sicherlich ein Grinsen.

Das letzte super Lied ist „The Conqueror“. Hier gibt es noch mal derb auf die Zwölf. Ein Song der einfach straight nach vorne pirscht.
Mit „My Atonement“ gibt es einen sechsminütigem Song der etwas als Outro dient. Ein bisschen schleppend aber noch einmal mit den Finessen des Gitarristen klingt der Song und somit auch das Album aus.

Für mich steht ganz klar fest: „Persecution Mania“ ist hinter „Agent Orange“ das beste Sodom Album. Gegen die Werke von früher können die neuen Sachen, wie das ebenfalls sehr gute „M-16“, nichts ausrichten. Allerdings findet sich auch hier das Problem welches Sodom früher nie in den Griff bekommen haben. Die Produktion ist einwandfrei, bis auf die Tatsache das alles einfach zu leise klingt. Man muss die Lautstärke gegenüber anderen CDs schon etwas erhöhen um die Musik richtig genießen zu können. Aber zum Glück ist das wohl eines der geringen Probleme. Man würde sich viel mehr aufregen wenn richtige Klangfehler vorkommen würden. Deshalb: Hört euch die Alben von Sodom an und werdet Teil des deutschen Thrash Dreiecks!

Wertung: 8.5 / 10

Geschrieben am 5. April 2013 von Metal1.info

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert