Review Sodom – M-16

Die Ur-Thrasher von SODOM haben schon viel erreicht, aber man merkt, dass sie noch nicht genug haben. Das elfte Studioalbum des Trios aus Deutschland soll die erfolgreiche Karriere nicht schmälern. Der erste Blick auf die Songauswahl zeigt, dase es wieder um Krieg geht. Lieder wie „Napalm In The Morning“ oder „Cannon Fodder“ sind an der Tagesordnung.

Der erste Track auf „M-16“ heißt „Among The Weirdcong“. Die anfänglichen Trommeln werden nach nur kurzer Zeit durch sehr schnelle Riffs abgelöst. Der Gesang von Tom Angelripper bleibt aber im Midtempo-Bereich. Wie es sich bei guten Thrash-Songs gehört, darf auch ein Gitarren-Solo nicht fehlen. „I Am The War“ kann gleich zu Beginn massig Geschwindigkeit bieten. Angelripper kommt nun auch in Fahrt und passt sich dem Riffing besser an. Nach einer kurzen, hoch gespielten Brücke geht es in ein weiteres Solo, das etwas besser klingt als bei „Among The Weirdcong“. Mit einem Hubschrauberflug wird „Napalm In The Morning“ eröffnet. Dieser Song beginnt sehr ruhig, Nach einer Akustikgitarreneinlage geht es in gleichmäßige, mittelschnelle Riffs über. Die Vocals bleiben dagegen unverändert und klingen roh und wütend. Das Solo hält sich auch in Grenzen und passt sich dem Verlauf an.

„Minejumper“ ist mit knapp über drei Minuten der erste kürzere Track, aber dafür wieder wilder. Der Sound klingt zwar nicht ganz so laut, doch dreckig genug, damit das Lied gut ist. „Genocide“ kommt wieder etwas langsamer. Das Solo versucht zwar noch etwas Schnelligkeit zu bieten, ist aber der einzige Lichtblick des fünften Liedes. Mit „Little Boy“ kommt erneut etwas Langeweile rein. Der Song klingt zwar recht thrashig, mag aber nicht so sehr zünden. Erst in letzter Minuten wird es verdammt schnell und unkontrolliert, dass man meinen könnte, man hört gerade Slayer. Ganz am Ende kann man sich dann noch an einer netten Explosion erfreuen…

Der Titeltrack klingt gleich sehr ausgereift, auch wenn er wieder langsamer ist. Immer mal wieder kommen kurze, schnelle Zwischenstöße rein. Insgesamt ein solides Lied. „Lead Injection“ ist mit 6:24 Minuten das längste Lied auf der CD. Zu Beginn sind einige Breaks zu hören. Nach ca. einer Minute wird es recht wild. Auch Onkel Tom krächzt und grunzt mal schneller ins Mikro. Gitarrist Bernemann bringt dann wieder ein verdammt cooles Solo, bevor der Song nach mehreren Sekunden abbricht.

„Cannon Fodder“ kann sich „Lead Injection“ gnadenlos anschließen. Ohne mit der Wimper zu zucken, wird der Song auf einer Linie durchgespielt. Leider ist das Solo nicht ganz so gut, aber das kann man durch den bisherigen Liedverlauf verdrängen. „Marines“ kommt dann sehr schleppend daher. Der Sound differenziert sich um einiges von dem bisher gehörten. Der Song ist aber gut und braucht sich nicht verstecken. Das The-Trashmen-Cover „Surfin’ Bird“ ist auch nicht schlecht und klingt ziemlich hektisch. Zudem sind einige Teile mittendrin ganz lustig.

Wer die Digipack-Version besitzt, kann sich über ein modifiziertes Army-Klappcover sowie zwei Bonustracks freuen: zum einen „Witching Metal“ von der gleichnamigen Demo und „Devils Attack“ von der Demo „Victims Of Death“. Aber leider ist der Sound dermaßen mies und unverständlich, dass man sich daran nicht so erfreuen kann. Das normale Cover, dass das Booklet und die CD ziert, besteht aus einem Kraftprotz-Soldaten und einem zerfetzten Skelett sowie einigen Helis, die sich im Hintergrund tummeln. Zudem ist alles mit Feuer untermalt. Liedtechnisch gesehen ist das Album stark. Zwar gibt es kurze Durchhänger, die aber kaum zur Debatte stehen dürften. Außerdem haben SODOM bewiesen, dass sie immer noch die Thrash-Nummer-eins in Deutschland sind.

Wertung: 8 / 10

Geschrieben am 5. April 2013 von Metal1.info

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