Schauerlich-düsterer Doom Metal mit träge kriechenden Riffs, repetitivem, hypnotischem Schlagzeug und verzweifeltem Gesang, der verzerrt im Hintergrund vor sich hin brummelt – das kann so wunderbar sein! Bands wie Electric Wizard oder Ahab zelebrieren uns vor, wie viel Schönheit man in Monotonie findet. Manchmal. Denn manchmal ist Monotonie auch einfach nur langweilig.
SLUG LORD balancieren auf eben jenem verdammt schmalen Grat, zu dessen Seiten die Langeweile gähnt. Zunächst einmal verspricht ihr neues Album „Transmutation“ tatsächlich den oben beschriebenen Gänsehaut-Sound, der im Promo-Text nicht ganz unpassend als „Lava-ähnliches Gebräu“ gepriesen wird. Dieses Gebräu gießen die Finnen in fünf überlange Funeral-Doom-Metal-Songs, in denen sie wahlweise mal die Sludge- und mal die Stoner-Seite ihrer Musik mehr heraus arbeiten – was im Ergebnis aber eigentlich keinen Unterschied macht.
Der Sound ist dicht und atmosphärisch, die Riffs von anständiger Qualität und trotzdem ist es unglaublich anstrengend „Transmutation“ von vorne bis hinten ganz durchzuhören. Es ist nicht die Abwechslung, die man vermisst, denn die erwartet sowieso keiner. Es ist der absolut flache Fluss der Lava: Kein Crescendo, kein Spannungsaufbau. Die Produktion verwischt alle Konturen und verdeckt zudem das Schlagzeug, dem im Funeral Doom Metal eigentlich nicht selten die Hauptrolle zugedacht wird. Ja, so wird der Sound düster und dicht, aber so erreicht man gleichzeitig unmöglich jene monumentale Intensität, die Bands wie Ahab und Evoken so reizvoll machen.
Auch wenn es recht austauschbar klingt, so hat „Transmutation“ durchaus seine Momente, meist in Form von groovigen Tempowechseln und schönen Soli. SLUG LORD können ihr „Lava-Gebräu“ wirklich gut brauen, umso trauriger ist es, dass sie damit leider viel zu wenig machen. Um ernsthaft zu überzeugen, reicht hier die reine Atmosphäre eben nicht.
Wertung: 5 / 10