Review Skullview – Metalkill The World

  • Label: Pure Steel
  • Veröffentlicht: 2010
  • Spielart: Heavy Metal

Wer den traditionellen Metal druckvoll und wuchtig mag, darf jetzt die Ohren spitzen. Die 1995 gegründeten SKULLVIEW hauen ihr neues Album „Metalkill The World“ raus. Und welches Label könnte dafür geeigneter sein, als unsere Traditionalisten-Spezis von Pure Steel Records, die sich der US-Band, die sich eine ziemlich lange Auszeit gegönnt hat, annahmen. Das Vorgängerwerk „Conseqences Of Failure“, das bereits neun Jahre zurückliegt, bekam hervorragende Kritiken. Dann gab es Probleme mit dem Sänger Mike „Earthquake“ Qimby, die Sache mit seinem Nachfolger Eric „The Power“ Flowers funktionierte auch nicht so richtig und eine zeitlang spaltete sich die Truppe auf. Anfang 2009 fanden SKULLVIEW samt Originalsänger „Earthquake“ wieder zusammen und machten sich an die Arbeiten zu dem vierten Full-Length-Album, das ich mir hier vorknüpfe.

Wie ich schon andeutete, fröhnen SKULLVIEW dem typischen US-Metal, der auf einem wuchtigen Rhythmus beruht und mit vielseitigem, kraftvollen Gitarrenspiel glänzt. Dabei integrieren SKULLVIEW auch noch epische Komponenten in ihren Sound, die sich nicht nur in der mitunter ausgedehnten Songlänge, sondern vor allen Dingen in reichhaltigen Arrangements, vielschichtigen Abschnitten und komplexeren Konstrukten zeigen.
Ein absolutes Aushängeschild ist in der Hinsicht der neunminütige Titeltrack „Metalkill The World“. Viele Rhythmus- und Tempowechsel stören hier so gar nicht den Musikfluss, sondern machen den Song abwechslungsreich und spannend und halten den Hörer über die gesamte Dauer bei Laune.
Doch müssen SKULLVIEW sich nicht in jedem Song in der Weise profilieren. Sie beweisen, dass sie solche epischen Longtracks genauso meistern, wie straightere, zielgerichtete Stücke á la „Behind The Cell“ oder „Legions Of The Star Scroll“. „Blind And Unconscious“ gehört dagegen mehr in die Kategorie der tiefgründigen, vielseitigen Epen, während bei „Privilege Of Suffering“ auch mal beide Eigenheiten vereint werden, ohne gleich eine weitere Epic-Nummer zu zimmern.
Auffällig ist, dass mir beim Hören nicht sofort irgendwelche Bandvergleiche in den Sinn kommen. Das ist eher selten der Fall und ein sicheres Zeichen, dass SKULLVIEW vor allen Dingen sehr eigenständig klingen können. Leider schleicht sich bei den acht Stücken mit „Defiance, Desperation, Defeat“ auch ein ziemlich schwacher, uninspiriert wirkender Song ein, und „Remnants Of The Storm“ fehlt die Hookline, die gerade andere Kompositionen auszeichnen. Das drückt den Gesamtschnitt letztendlich doch noch etwas runter.

Technisch zeigen sich die Amis von ihrer besten Seite, und auch der variable Gesang von Earthquake, der mich manchmal an „Ripper“ Owens erinnert, zeichnet das Werk aus. So ist „Metalkill The World“ trotz zweier schwächerer Stücke insgesamt ein empfehlenswertes Album für Freunde druckvoll-epischer US-Metal-Kompositionen.

Wertung: 7.5 / 10

Geschrieben am 6. April 2013 von Metal1.info

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