Der Schriftsteller Christian Friedrich Hebbel hatte damals über Adalbert Stifters umfangreichen und handlungsarmen Roman „Der Nachsommer“ gespottet, er würde demjenigen die Krone Polens übergeben, der diesen Roman bis zum Ende lesen würde. Heute, einige Jahre später, steht die Krone Polens wieder zur Disposition und ich vermache sie höchstpersönlich demjenigen, der die neue CD „Rise“ von SKILLET am Stück hören kann, ohne dabei mindestens einmal den Kopf vor so viel unverfrorener Gewinnorientierung zu schütteln.
SKILLET, die immerhin schon Mitte der 90er Jahre gegründet wurden, veröffentlichen dieser Tage mit „Rise“ ihr achtes Studioalbum und man darf davon ausgehen, dass es ein voller Erfolg wird; dafür wird schon die gerade absolvierte Tour mit Nickelback sorgen, die – je nach Perspektive – als Ritterschlag oder Sargnagel verstanden werden kann. Zumindest kann man (böswillig?!) schlussfolgern, dass, wer mit Nickelback tourt, musikalisch eher konservative Züge trägt. So die freundlichste Formulierung für diesen mit verbrauchten Popmelodien überfrachteten Trivial-Rock, den SKILLET auf ihrem aktuellen Output servieren. Der Hörer wird mit zwölf Songs konfrontiert, die, wenn sie mal etwas an Fahrt und Härte aufnehmen, ein wenig nach gut verdaulichem Nu Metal klingen und sich ansonsten in seichten pseudo-balladesken Kitschorgien ergehen. Einfallslos und unspektakulär – das ist fraglos das Netteste, was man zu dieser Musik sagen kann.
Es herrscht die Diktatur der offenen Akkorde, über die sich Eingängigkeit heischende Synthi-Melodien legen, die so abgedroschen klingen, dass man sich fragen muss, wie man so etwas anno 2013 noch auf Konserve pressen kann, ohne dabei rot zu werden. Auch gesanglich wird der potentielle Käufer (libera vos a malo) mit auf Gefälligkeit gebürstetem Durchschnitt versorgt; wo der männliche Gesang mit seiner rauen Art noch streckenweise punkten kann, aber in der Spannbreite ziemlich eingeschränkt ist, nervt der weibliche Gesang mit seiner völlig austauschbaren Automaten-Attitüde. So könnte auch die Sängerin des nächsten „Sommerhits 20xy“ klingen und hier beweist sich ein weiteres Mal Adornos Diktum: Kultur schlägt heute alles durch Gleichheit. Grausame Gleichheit…
Wer so offenkundig auf willige und kritiklose Hörer setzt, wie dies SKILLET tun, der tut gut daran, sich noch eine kleine spirituelle Note zu geben – am besten in Verbindung mit einer auf die Gegenwart zielende Lamentation. In diesem Falle wird die grassierende Glaubenslosigkeit unter den Jugendlichen herangezogen, die selbstverständlich auch für so manch anderes Übel in der Welt verantwortlich zeichnet. Aber man darf sich schon wundern, wie SKILLET es glauben schaffen zu können, mit einer dermaßen seelenlosen Scheibe um das Seelenheil anderer zu ringen. Der spirituelle Überbau der Scheibe scheint schlicht nicht mehr zu sein als ein solcher: ein Überbau. Auf „Rise“ (ein Titel wie ein spiritueller Wink mit dem Zaunpfahl) gehen Kapitalerwartung und Erlösungsideologie friedlich Hand in Hand, herzlos und inhaltsleer. Ich kann nur dazu raten, die Finger von diesen Schunkel-Melodien zu lassen und das zu beherzigen, was die Band selbst in ihrem Song „Sick Of It“ ins Mikro brüllt: „Are you’re sick of it, get rid of it.“ Nichts lieber als das.
Wertung: 3 / 10
Ich finde es Intressant wie mache Leute nicht Objektiv wieder eine LP beschreiben können und mit Wörtern um sich wirft, als ob man eben mal die Buchstabensuppe auslöffeln musste da man nach 6 Monaten ein Beschreibung hinbekommt.
Die Band ist ertens eine Christliche Rockband die beabsichtigt dieses Album in der Richtung produziert , und ihre Energie hineingesteckt haben.
Während viele meinen das guter Rock und Metal nur „rumgegrölle“ behinhalten muss, was meines erachtens nach nichts mehr mit Musik zu tun hat, sondern mit untalentiertheit zum schreiben eines Charackterichen Lyric, ist hier die Linie an erster stelle „wie kann ich mit meinem Erwachsenwerden umgehen in der Heutigen Zeit“.
Hier lese ich nur ein Nicht-Wissende Kritik weil es wohl jemanden auf dem Sack geht das man soviel davon hört und diese Review Muster finden sich Heutzutage leider immer Häufiger.
Das Album hat starke Momente und schwache, aber eine rote Linie die sich musikalisch hochspielt und nicht mit diversen Technichen kram einfach eingefügt werden, sondern aufgenommen!
Arbeit und Fleiß ist rauszuhören und machnmal ist die Frauenstimme zuviel, aber trotzdem ist dies ALbum mindestens 8 Sterne wert
Bevor du dich weiterhin mit langen Ausführungen und kritischen Kommentaren in diesem Ton aus dem Fenster lehnst, solltest vielleicht du erst einmal noch etwas von der von dir erwähnten Buchstabensuppe löffeln – vielleicht klappts dann beim nächsten Mal auch mit der Rechtschrift und dem Satzbau etwas besser.
So tue ich mich jedenfalls äußerst schwer damit, deine „Kritik“ ernst zu nehmen.
Deine Antwort zeigt wieder das man nicht weiss was man eigentlich schreiben soll als nur auf Rechtschreibfehler und Satzbau aufmerksam zu machen, ein klares Muster für jemanden der dem Text inhaltlich nichts entgegenzusetzen weiss.
Im obig genannten Review les ich nur raus das es eine „Seelenlose“ Platte ist, wobei ich dies gar nicht beführworten kann.
Was ist denn eine Seelenlose Platte? Nur weil christliche Musik mit enthalten ist, was darauf zielt „Wie ist mein Glaube, was ist mein Glaube?“
Die meisten Lieder handeln von zwischenmenshclichen Beziehungen, wie oben schon genannt.
Komischerweise ist dies fast auf jeder produzierten Musik der fall.
– Dafür sind kommentare gedacht, das sie kritisch sein können, damit muss man rechnen. –
Erst einmal: Nichts gegen kritische Kommentare – warum auch. Schließlich hat jeder ein Recht auf eine Meinung. Allerdings wäre schön, wenn man sich dabei wenigstens bemühen würde, die deutsche (Schrift-)Sprache als solche anzuerkennen und entsprechend zu benutzen, da es sonst bisweilen schwer fällt, zu verstehen, wo nun genau das Problem liegt.
Da ich, wie du vielleicht an meinem Namen gemerkt hast, NICHT der Autor dieses Reviews bin, kann ich auf die von dir angeführten inhaltlichen Kritikpunkten schlicht nicht im Detail eingehen – ich kenne das Album nicht. Generell finde ich allerdings, dass unser Redakteur in seinem Review recht konkret ausgeführt hat, was ihn an dem Album stört – mit „verbrauchten Popmelodien überfrachteten Trivial-Rock“ bezeichnet mann dann eben gerne als „seelenlos“ – auch, wenn es sich um kein christliches Album handeln würde.
Ich glaube, die niedrige Bewertung hat mit dem christlichen Hintergrund der Band nichts zu tun…schau Dir doch mal unsere Reviews zu Saviour Machine, Mortification, Virgin Black, Neal Morse und so an ;) Aber es ist ja durchaus auch möglich, dass eine Platte einem aus rein musikalischen Gründen nicht so gut gefällt, die textliche bzw. christliche Ausrichtung der Band hat Manuel ja auch nicht kritisiert. Ich höre mir aus diesem Grund ja auch keine Album von Xavier Naidoo an, nur weil vielleicht die Message die richtige ist ;)