Review Skeletonwitch – Forever Abomination

Vor allem durch ihre energetischen Liveshows, aber auch durch ihre Studioproduktionen haben sich die 2003 gegründeten Thrash-Metaller SKELETONWITCH einen guten Ruf in der Szene erspielt. Mit ihrem neuen Album „Forever Abomination“ wollen die Herren aus Athens, Ohio, diesen weiter ausbauen – was ihnen mit diesem Werk spielend gelingen sollte.

Bereits im Opener „This Horrifying Force (The Desire To Kill)“ fahren SKELETONWITCH das große Geschütz auf: Nach kurzen Cleangitarren-Intro sowie einem griffigen ersten Riff geht es zügig in den treibenden Main-Part, es folgt eine eingängige Bridge, bevor man sich schließlich in gnadenlos schnellem Shreddig beweist. Vielseitigkeit ist das Schlüsselwort. Damit schaffen SKELETONWITCH spielend, woran schon so manche Thrash-Metal-Band gescheitert ist: hartes, schnelles und riffbetontes Songwriting über weitere Strecken spannend und abwechslungsreich zu halten.

Faszinierend ist, zu sehen, wie SKELETONWITCH ihren Stil von Album zu Album verfeinern, ohne sich dabei auch nur im Geringsten untreu zu werden: Man hört auch auf „Forever Abomination“ noch jedem Song nach wenigen Sekunden an, dass es sich hier um SKELETONWITCH handelt … und doch wiederholt sich die Truppe auf ihrem dritten Album nicht einfach, sondern legt gerade in Sachen „Thrashigkeit“ und, damit einhergehend, Aggressivität nochmal eine deutliche Schippe drauf: Vom Death Metal, den man auf den ersten beiden Alben noch als klaren Einfluss heraushören konnte, ist hier fast nichts mehr geblieben, statt dessen merkt man gerade den Gitarren mehr denn je den Thrash Metal-Vibe an.

So gnadenlos SKELETONWITCH dabei rifftechnisch zur Sache gehen, so headbang-tauglich ist auch das Resultat: Man fühlt sich von jeder einzelnen Passage unweigerlich zum Haareschütteln verleitet – völlig egal, ob man „Forever Abomination“ nebenbei in der Arbeit, im Auto oder über den mp3-Player im öffentlichten Nahverkehr hört. Was SKELETONWITCH so einzigartig macht, ist, dass sie dabei nicht das leider all zu oft peinlich-true Gehabe alteingesessener Thrash-Bands kopieren, sondern im Grunde ihres Herzens die coolen Death Metaller – oder schlichtweg sie selbst – bleiben. Da das Resultat darüber hinaus mit einer Priese Black-Metal-Atmosphäre versehen ist, ist klar, was SKELETONWITCH zur Band der Stunde macht:

Egal, aus welcher Ecke des extremen Metal man nun kommt, sei es Thrash, Black oder Death Metal – auf „Forever Abomination“ ist für jeden etwas dabei. So würde die Band genausogut zu Slayer wie zu Cannibal Corpse oder Marduk in ein Tourpackage passen. Diese Allrounder-Qualität wird SKELETONWITCH in Kombination mit ihrer Performance-Stärke noch weit bringen, wenn sie sich weiter so hervorragend entwickeln. Denn dass eine Band sich über drei Alben derart konsequent steigert, erlebt man selten.

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Publiziert am 6. April 2013 von Moritz Grütz