Review Skeletal Remains – Beyond The Flesh

  • Label: FDA Rekotz
  • Veröffentlicht: 2012
  • Spielart: Death Metal

Der Bandname, das Bandlogo, das Cover-Artwork, der Albumtitel, die Songtitel – ganz ehrlich, so sehr man auch danach sucht, man findet bei SKELETAL REMAINS einfach nix, was nicht nach Death Metal schreit. Und genau das bekommt man auf dem Debütalbum „Beyond The Flesh“ der vier kalifornischen Latinos geboten: Todesstahl in Reinform, und zwar roh, fies und ursprünglich. Mit ihrer Demo „Desolate Isolation“ konnten die Jungs vorab schon begeistern, jetzt kann man die darauf enthaltenen drei Eigenkompositionen und noch einige mehr auch im Studiosoundgewand genießen.

Wenn wir schon beim Thema sind, auch der Klang trägt einen unverkennbaren Old-School-Stempel und sorgt dafür, dass die Scheibe wie ein verschollenes Juwel der späten Achtziger aus den Boxen dröhnt. Ob man das jetzt als hängengeblieben, retro oder authentisch bezeichnet, bleibt nebensächlich, die Haupt- und Tatsache ist: klingt fett! Unter den vielen Bands, die hier als Inspiration gedient haben, wurden Pestilence von SKELETAL REMAINS in dicken Großbuchstaben und mit viel Ausrufezeichen aufgeführt; und in der Tat, der Einfluss der Frühwerke der belgischen Genre-Pioniere ist nicht zu leugnen, zumal das Organ von Schreihals Chris Monroy (übrigens auch Klampfer bei Fueled By Fire) eine verblüffende Ähnlichkeit mit dem von Martin van Drunen hat.
Ansonsten schlägt „Beyond The Flesh“ in die Kerbe großer Szene-Veteranen aus dem US-amerikanischen Bereich, dementsprechend dürften Liebhaber von Massacre, Master, Obituary oder der ersten Death-Platten hier voll auf ihre Kosten kommen. In Bezug auf die Songstrukturen vermeiden SKELETAL REMAINS progressive Ausflüge oder Experimente und bleiben bei relativ einfach gestrickten Kompositionen, geben sich aber durch und durch abwechslungsreich. Ob doomige Doublebass-Walzen, stampfendes Midtempo oder Hochgeschwindigkeitsattacken, die stellenweise bis in den Blastbereich gehen, das Quartett zieht hier alle Register und schreibt häufige Tempowechsel ganz oben auf die Tagesordnung. Fans von virtuosen Soli bekommen den Becher mit „Beyond The Flesh“ ebenso voll eingeschenkt, denn davon finden sich inmitten der acht Hassbrocken mehr als genug. Überhaupt nehmen Instrumental-Parts auf der Platte eine bedeutende Rolle ein, was sich unter anderem auch darin äußert, dass „Carrion Death“ komplett ohne Vocals auskommt.

Lange Rede, kurzer Sinn: SKELETAL REMAINS liefern mit ihrer ersten Full-Length „Beyond The Flesh“ ein kompromissloses Stück Old School Death Metal ab, mit dem jeder Hörer was anfangen kann, der sich für traditionellen Todesstahl respektive die oben genannten Bands interessiert. Jenes Klientel ist im Hause FDA ohnehin stets an der richtigen Adresse, von daher können Szene-Fanatiker auch hier zugreifen. Wem die etwas knapp ausgefallene Spielzeit von 34 Minuten (ohne Bonus) und die sich doch zugegebenermaßen einstellende Gleichförmigkeit der Tracks nicht weiter stört, kann auch gerne noch einen Punkt aufschlagen und das Teil richtig abfeiern.

Wertung: 8 / 10

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