Fast schon beunruhigend still war es zuletzt um das deutsche Label Zeitgeister Music geworden: Nachdem das Label im letzten Jahr mit den Alben von Owl, Klabautamann, Woburn House und Valborg gleich mehrere hochwertige Produktionen veröffentlicht hatte, ist in diesem Jahr bislang noch keine einzige CD der Zeitgeister-Bandfamilie erschienen… bislang.
Mit dem Debüt des neu gegründeten Projektes SKARAB ändert sich dies nun. Nichts hingegen ändert sich an der Labelphilosophie, dass alle dort unter Vertrag stehenden Bands besetzungstechnisch mit den anderen Bands verwandt sind… denn auch bei SKARAB findet sich nicht nur eine personelle Überschneidung mit den anderen Zeitgeister-Bands. So liest man auch hier wenig überraschend zwei vertraute Namen im Booklet: Christian Kolf, bekannt durch seine Beteiligung an nahezu allen Zeitgeister-Bands (Valborg, Klabautamann, Owl, Island & Gruenewald), sowie Tim Steffens (Klabautamann).
Was bei dieser Kollaboration herauskommt, ist so vorhersehbar wie unterhaltsam… klingt das Resultat doch tatsächlich genau, wie man es bei zwei Zeitgeister-Musikern und deren gemeinsamem, neuen Projekt erwartet. So fügt SKARAB dem Zeitgeister-Spektrum zwar einige düstere Farben hinzu, im Großen und Ganzen sind die verwendeten Elemente jedoch bereits auf die ein oder andere Art von den anderen Bands der beiden bekannt. Gerade die Stimme von Christian Kolf mit ihrem hohen Wiedererkennungswert sorgt hier für eine allzeit deutlich heraushörbare Querverbindung zu den anderen Projekten – doch auch das Riffing hätte, ohne aus dem Rahmen zu fallen, beispielsweise auch bei Valborg Verwendung finden können.
Doch ist das schlimm? Stört das? Ich denke nicht.
Was SKARAB hier als Debüt präsentieren, ist, verglichen mit einigen anderen Zeitgeister-Alben, vielleicht kein Kandidat für eine „Album des Jahres“-Auszeichnung… dafür fehlt mir hier schlicht das gewisse Etwas, das SKARAB einen eigenen Charakter verleiht und von den anderen Projekten der beiden abhebt. Wer sich jedoch generell als Fan der Zeitgeister-Releases bezeichnen würde, sollte sich definitiv auch dieses Album in den Schrank stellen – bekommt er hier doch ein absolut hochwertiges Stück Musik nach althergebrachtem Zeitgeister-Familienrezept.
Wertung: 7.5 / 10