Feat. members/ ex-members of In Flames/ Therion/ Dimmu Borgir/ Mercyful Fate/ Children of Bodom, so bewirbt ein Aufkleber auf dem Cover das Debut dieser Allstarcombo. Das davon nach dem ersten Album im Prinzip nur Bandchefin Kimberly Goss, die ehemalige (Background-) Sängerin von Therion und Dimmu Borgir, und COB Saitenhexer Alexi Laiho übrig geblieben sind, sei jetzt erstmal Nebensache.Bei so hochrangiger Besetzung kann ja im Prinzip nix schief gehen denkt sich der potentielle Käufer, greift bei der CD im Laden zu und der Aufkleber hat seinen Zweck erfüllt.
Wirklich schiefgehen tut auf der CD dann auch tatsächlich nichts, aber ob jeder Fan der oben genannten Bands dann auch tatsächlich etwas mit Sinergy anfangen kann, sei mal so dahingestellt.
Musikalisch jedenfalls wird auf Beware the Heavens einiges geleistet! Das Songwriting auf instrumentaler Ebene stammt fast ausschließlich von Alexi Laiho und Jesper Strömblad, ergo treffen in den Liedern in gewisser Weise Children of Bodom und In Flames aufeinander. Ein Gipfeltreffen, dass es durchaus in sich hat!! So besticht der Opener Venomous Vixens beispielsweise durch ein interessantes Wechselspiel von schnellen Doublebass-Attacken und einem stampfenden Midtemporefrain, während man beim durch angenehmes Keyboardspiel untermalten The Fourth World durchaus mal in anderen Welten schweben kann.
The Warrior Princess mit Einleitungsinstrumental Burn unto Fire and Passion ist eine Hommage an unsere aller LieblingsRTLheldin Xena, und irgendwie beschleicht mich der Verdacht, dass Sängerin Kimberly nicht von ungefähr einen Text über die Vorzeigeemanze und Powerfrau verfasst hat… aber das ist rein spekulativ. Der Song jedenfalls ist ganz nett, aber kein total krasses Ausnahmestück, ein bißchen so wie die Serie halt.
Der Titelsong hingegen ist ein wahres Meisterwerk aus der genialen Feder von Alexi Laiho und definitiv stärkster Song der Platte!! Tempiwechsel, ein paar rhythmische Spielereien und fantastische Gitarrenarbeit lassen einem den Nacken mächtig knacken!!! Zur Beruhigung folgt dann die Ballade Razorblade Salvation. Hut ab! Stellt mit dem Titeltrack wohl den Höhepunkt der Platte dar!! Melancholische Melodien, bei denen sich Kimberlys Stimme am stärksten entfaltet und ein majestätisch-episches Gitarrensolo sorgen schon für Gänsehaut!
Danach verfällt die Platte leider wieder ein wenig in Durchschnittlichkeit. Swarmed und Virtual Future –das zwischenliegende Pulsation ist wieder nur kurzes Instrumental- sind zwar meilenweit davon entfernt, schlechte Songs zu sein, aber irgendwie wollen sie auch nicht so recht zünden.
Wenn man die CD dann durchgehört hat, fällt einem doch die recht geringe Songauswahl auf. 2 kurze Instrumentals von ohnehin nur 9 Stücken ist doch ein bißchen wenig. Aber gut, darüber kann man hinwegsehen. Im Prinzip ist Beware The Heavens ein recht ordentliches Debut geworden, die Produktion ist gut und musikalisch überzeugen die Stücke- wie schon oft genug erwähnt- auch. Trotzdem bleibt ein großes Manko: Kimberlys Stimme. Die Frau kann singen, kein Zweifel, aber ihre netten Tralala Meldodien können einem irgendwann richtig auf den Geist gehen. Irgendwie sollte die Band im Laufe der Zeit einen Modus finden, Instrumente und Gesang melodiemäßig besser aufeinander abzustimmen.
(Alexander)
Wertung: 7.5 / 10