Das Cover von "Rising From Ashes" von Selent Force

Review Silent Force – Rising From Ashes

Wer hätte das gedacht: Sechs Jahre nach ihrer letzten Platte sind die um den einheimischen Ausnahme-Gitarrero Alex Beyrodt versammelten Melodic Metaller SILENT FORCE wieder da und haben mit „Rising From Ashes“ eine neue Platte im Gepäck. Dabei bleibt allerdings so gut wie nichts bei Alten, denn abgesehen von Drummer André Hilgers ist von der Originalbesetzung aus dem Jahre 2000 keiner mehr übrig. Stattdessen hat der Bandkopf u.a. seinen Primal-Fear- und Sinner-Mitstreiter Mat Sinner mit ins Boot geholt.

Mit dem eröffnenden „Caught In Their Wicked Game“ präsentiere sich SILENT FORCE sogleich in stilistischer Verwandtschaft zu Yngwie Malmsteen und das nicht nur weil Gitarrenheld Alex Beyrodt hier gleich mal unverhohlen zeigt, wozu er imstande ist: Auch ansonsten kocht die Truppe nach einem ähnlichen Rezept wie der pummelige Schwede und verbindet warme und gleichzeitig treibende Gitarren mit dezenten Keyboards und einem Hauch Neoklassik.

Hinzu kommt die Stimme von Frontmann Michael Bormann, der mit seinem rauchigen Organ perfekt in den Sound von „Rising From Ashes“ passt und vermutlich auch in der Band von Herren Malmsteen eine ziemlich gute Figur gemacht hätte. Trotz der angesprochenen Parallelen soll hier aber nicht von bloßem Abkupfern gesprochen werden. SILENT FORCE spielen Melodic Metal, wie er sein soll und da kommt man an Vergleichen mit dem schwedischen Frickelmeister nur schwer vorbei. Dennoch erhalten sich die Mannen auf ihrem neuen Album ein gesundes Maß an Eigenständigkeit.

Stampfer wie „There Ain’t No Justice“ kommen ob ihrer traditionellen Wurzeln wuchtig und zeitgemäß daher, Nummern wie „Living To Die“ und „Turn Me Loose“ sind in jeder Hinsicht stadiontauglich und mit „Before You Run“ oder „Born To Be A Fighter“ werden ein paar richtig schöne Brecher geboten – für Abwechslung ist also gesorgt. Viel von der Individualität ihres Sounds verdanken SILENT FORCE dabei dem enormen Können ihres begnadeten Anführers: Obwohl auch bei Primal Fear, Sinner und Voodoo Circle aktiv klingt Herr Beyrodt stets anders und doch immer unverwechselbar nach sich selbst.

Auf „Rising From Ashes“ brennt der Mann daher wie nicht anders zu erwarten einmal mehr ein effektgeladenes Gitarrenfeuerwerk ab, das jedem Fan anspruchsvoller Leadgitarren feuchte Augen verursachen wird und ergeht sich dabei im tollen Zusammenspiel mit Keyboarder Alessandro Del Vecchio. Zusammen mit dem treffsicheren Songwriting der wieder erstarkten SILENT FORCE macht das diese Platte zu einem Album, das im Genre national wie international Seinesgleichen sucht und Fans melodischer Härte uneingeschränkt zu empfehlen ist.

Das mit dem Aufstieg aus der Asche ist den Herren SILENT FORCE auf ganzer Linie geglückt, weshalb im Falle von „Rising From Ashes“ kaum von Etikettenschwindel die Rede sein kann. In runderneuerter Besetzung klingen Alex Beyrodt und seine Mannschaft so gut wie noch nie und sorgen so kurz vor dem Jahreswechsel noch für ein echtes Highlight. SILENT FORCE sind anno 2013 ihr Geld für langjährige Fans und Quereinsteiger gleichermaßen wert. Bleibt zu hoffen, dass die Herren im kommenden Jahr auf Tour gehen werden.

Wertung: 8.5 / 10

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