Review Sick Of It All – Based On A True Story

Ob sie tatsächlich die Erfinder der Wall Of Death sind ist umstritten und lässt sich heute auch nicht mehr feststellen. Unumstritten ist jedoch der Ausnahmestatus, den SICK OF IT ALL nicht nur in der New Yorker Hardcore-Szene sondern weltweit genießen. Ganze vier Jahre – für die US-Amerikaner eine verhältnismäßig lange Zeit – sind seit der Veröffentlichung von „Death To Tyrants“ ins Land gezogen, ehe die Nachricht eines neuen Albums über Century Media Records die Runde machte. „Based On A True Story“ ist nun also das mittlerweile 13. Studiowerk der Band und wurde, wie auch schon sein Vorgänger, von Tue Madsen produziert und gemixt.

Während der Amtszeit von George W. Bush hatten SICK OF IT ALL Hochkonjunktur, Gründe um stocksauer zu sein lieferte er ihnen genug. Wer nun denkt, dass die Hardcore-Meister mit der Präsidentschaft von Barack Obama gemäßigtere Töne von sich geben, hat weit gefehlt. Gute Gründe angepisst zu sein gibt es nach wie vor und so zeigt sich auch „Based On A True Story“ schonungslos aggressiv wie eh und je. Bereits der Opener „Death Or Jail“ versprüht die Quintessenz des Hardcore und zeigt eindrucksvoll, dass die Koller-Brüder Lou (Gesang) und Peter (Gitarre) nach wie vor perfekt zusammen funktionieren und noch keinerlei Ermüdungserscheinungen in Sicht sind.
Tatsächlich schreit sich Frontmann Lou in gewohnter Manier die Seele aus dem Leib und wird dabei immer wieder mit nicht zu zahlreich platzierten Shouts seiner Bandkollegen unterstützt („The Divide“, „A Month Of Sundays“). Und obwohl die Langrille, wie auch Tracks a là „Braveheart“ beweisen, einen geringfügig helleren Anstrich als der Vorgänger „Death To Tyrants“ hat, täuscht nichts über den erdigen Sound des Quartetts hinweg. SICK OF IT ALL haben nicht vergessen, woher sie kommen und schmeißen den Fans genau das um die Ohren, was sie seit 1986 verehren: astreinen Hardcore, ohne Schnörkel dafür mit einem von Grund auf ehrlichen Spirit.
Bei all der Erfahrung, die auf „Based On A True Story“ ans Tageslicht kommt, wundert es dann auch nicht, dass die Jungs von der Ostküste ein perfektes Gespür für die Platzierung von Breaks haben, anstatt wahllos damit um sich zu schmeißen. Für noch mehr Raserei vor der Bühne sorgen indess Titel wie „Bent Outta Shape“, bei denen Schlagzeuger Armand Majidi ordentlich aufs Gaspedal treten darf, während Lou Koller mit seiner unverkennbaren Stimme über alledem thront.

SICK OF IT ALL werden hiermit für keinerlei Überraschungen sorgen und bieten letztendlich auch nichts, was man nicht schon von ihnen gehört hat. Dass sie damit genau die richtige Schiene fahren, liegt in der Natur der Band – Überraschungen oder Änderungen sind bei den Hörern genau so wenig willkommen wie bei der Truppe selbst. Stattdessen liefern sie konstant hochwertige Alben, in deren Riege sich auch „Based On A True Story“ einreihen darf. Mit einer gewohnt erstklassigen und absolut stimmigen Veredelung von Tue Madsen wurde auch in Sachen Produktion alles richtig gemacht. Kaufen und durchdrehen!

Wertung: 8 / 10

Geschrieben am 6. April 2013 von Metal1.info

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