Review Shadowside – Dare To Dream

  • Label: S4/NL
  • Veröffentlicht: 2010
  • Spielart: Heavy Metal

SHADOWSIDE aus Brasilien haben 2009 ihr zweites Werk „Dare To Dream“ fertiggestellt. Über S4/NL Distribution wird es nun auch hierzulande veröffentlicht. Dabei wurde dem Album mit „Everlasting Sun“ noch ein Bonustrack spendiert.

Die Einflüsse der vier Musiker von SHADOWSIDE gründen auf verschiedenen Genres wie Hardrock, Heavy Metal und Thrash Metal. All dies lassen sie nun in den Sound der Truppe einfließen. Dadurch bekommen die Songs einen kräftigen Groove und druckvolle Konstrukte, aber auch catchy Melodien und eingängige Höhepunkte.
Obwohl man es anfangs schwer glauben möchte, besetzt den Platz hinter dem Mikro eine Frau. Dani Nolden hat aber solche eine ausdrucksstarke, kräftige und für eine Sängerin tiefe Röhre, dass sie in der Hinsicht etliche männliche Kollegen problemlos in den Schatten stellt. Zudem ist ihre Stimme auch noch variabel, sie kann locker über mehrere Oktaven gehen. Nur mit den extremen Höhen hat sich leichte Schwierigkeiten.
Die Musik von SHADOWSIDE, die ich stilistisch zwischen Heavy Metal und Power Metal einstufen würde, ist recht abwechslungsreich. Es gibt Stücke mit sehr viel Energie, straight marschierende Tracks, kräftige Stampfer und auch Songs mit emotionaler Note. Die Brasilianer halten dabei durchweg ein bodenständiges Level. Richtige Ausfälle finden sich nicht, leider aber auch keinen wirklichen Hit. Die Ansätze zu mehr sind desöfteren vorhanden, werden aber nicht konsequent genug genutzt. SHADOWSIDE verschenken einige Male kompositorisches Potential.
Die stärksten Eindrücke hinterlassen bei mir das melodische „Hideaway“, der straighte Rocker „Ready Or Not“, „Wings Of Freedom“ mit seinen coolen Riffs und der ziemlich intensiv-energetische Bonustrack „Everlasting Sun“. Einige Stücke plättschern aber auch ohne Akzente vor sich hin.
Technisch gibt es an dem Auftritt der Südamerikaner nichts zu meckern. Die handwerkliche Leistung der Instrumentalisten ist ohne Fehler, und so stehen sie ihrer vielseitigen Sängerin in nichts nach. Auch die druckvolle Produktion kann sich hören lassen.

„Dare To Dream“ ist unterm Strich ein passables Metal-Album, dem aber noch die ganz großen Momente fehlen. Ob SHADOWSIDE damit ihren Bekanntheitsgrad steigern können, bleibt abzuwarten. Das Werk muss sich gegen massig Konkurrenz bewähren, die mitunter auch bessere Gesamteindrücke hinterlässt. Dem astreinen technischen Auftritt der Brasilianer sollten das nächste Mal vielleicht noch einige kompositorische Highlights folgen.

Wertung: 6.5 / 10

Geschrieben am 6. April 2013 von Metal1.info

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