Die SEVEN WITCHES sind eine der produtkivsten Kapellen der letzten Jahre. Sechs Alben in sechs Jahren Bandgeschichte sprechen für sich. Das neuste Langeisen der vier Amis hört auf den Namen „Amped“ und bietet das, wofür die Mannen um Jack Frost seit ihrer Gründung im Jahr 1999 bekannt sind: Schnörkellosen Heavy Metal.
Gleich der erste Track „West Nile“ legt die Marschrichtung fest: treibender Metal mit schnellen Riffs, ordentlicher Melodie und einer satten Portion Groove. Dazu darf auch gerne mal hin und wieder die Doublebass einsetzen.
Weiter geht’s mit „Sunnydale High“, einem fetten Mid-Tempo-Stampfer, der mit seinem lockeren Groove und den erdigen Riffs für ordentlich Party-Stimmung sorgt und ansonsten locker flockig vorbei stampft.
„Dishonor Killings“ schlägt zunächst einmal mit einem tiefen Gitarren-Intro in eine ähnliche Kerbe. Dann setzt das Drumming ein und tonnenweise abgehackte Riffs, die mit einer stattlichen Summe an Breaks ausgestattet sind, lassen hier an alte Thrash Combos denken. Auch der streckenweise tiefe, fast schon gegrunzte Gesang, stützt diesen Eindruck. Eindeutig der gewaltigste Track des Albums, der alles niederwalzt, was sich ihm in den Weg stellt.
„GP Fix“ hingegen kann mit ordentlich Attitüde punkten. Ein Motorrad im Intro. Das ist Klischee hoch zehn. Danach geht’s mit Up-Tempo-Drumming, Doublebass-Geballer und fetten Riffs direkt in die Bewusstlosigkeit. Mehr Metal geht wohl nicht.
„BE“ hingegen beginnt mit einer ruhigen Keyboard-Passage und beweist sich auch ansonsten als Ballade mit eher dezentem Riffing und ruhigem Drum-Spiel. Sänger Alan trifft zwar tadellos die Töne, aber irgendwie fehlt in seiner Stimme das gewisse etwas. Statt Gänsehaut kommt hier eher Langeweile auf. Schade eigentlich.
Zwei kurze Schlagzeug-Schläge markieren dann den Beginn von „Fame Gets You Off“, einem Stück, das mit seinen Tempowechseln zwischen stampfender Thrash-Walze und treibender Power-Nummer hin und her pendelt.
Bei „Flash For Fantasy“ handelt es sich dann um ganz traditionellen Heavy Metal, bei dem ziemlich deutlich die Hardrock-Wurzeln durchblicken. Keyboard-Einlagen und alte elektronische Effekt sorgen neben dem am Groove orientierten Aufbau und dem Mitgröhl-Chorus für diese Erinnerung an diejenigen Bands, die dem Metal überhaupt erst den Weg geebnet haben.
Bei „Red“ geht’s dagegen wieder recht schnell zur Sache. Daublebasseinsatz, schnelle Riffs und ein recht hohe Gesangsstimme bliden die Eckpfeiler dieser Power-Nummer, die dennoch nicht auf einen ordentlichen Groove verzichten muss. Lediglich die Bridge ist etwas schwach, vor Allem weil Alan Stimme hier doch recht leierig klingt.
Der Rausschmeißer hört auf den Namen „Widows And Orphans“ und beginnt mit elegischer Gitarrenarbeit. Bald darauf mausert sich der Track allerdings wieder zu einer treibenden Up-Tempo-Nummer, die durch einen Keyboard-Part und ein elegisches Gitarren-Solo aufgelockert wird.
Insgesamt haben wir es hier mit einem Stück solidem Heavy Metal zu tun. Fans des Genres können hier bedenkenlos zugreifen. Was sie hier geboten bekommen ist sowieso klar: Eine gesunde Mischung aus Mid-Tempo und Up-Tempo. Versehen mit reichlich Groove und einer ordentlichen Portion Attitüde. ABER: Innovativ ist das mal so gar nicht. Und so rutscht einem hin und wieder schon mal ein kleines Gähnen raus, wenn man sich die Platte ausschließlich der Musik wegen anhört. Für Autofahrten oder Partys ist das allerdings allemal geeignet. Der einzige Wehrmutstropfen ist dann noch die höchstens mittelmäßige Arbeit von Sänger Alan, der – so scheint es zumindest – nur selten die richtigen Töne trifft und schnell anfängt zu leiern. Dazu kann er noch nicht einmal – wie bereits erwähnt – Stimmung aufbauen. Der Vokalist ist also ein totaler Reinfall. Der Rest der Truppe glücklicherweise nicht und so bleibt am Ende eine mittelmäßige Metal-Scheibe.
Wertung: 6 / 10