Review Serpent Saints – All Things Metal

  • Label: Emanes Metal
  • Veröffentlicht: 2012
  • Spielart: Heavy Metal

Mit „All Things Metal“ geben SERPENT SAINTS ihren Longplayer-Einstand. Laut den Metal-Archives drehen sich ihre Texte unter anderem um Satanismus, S/M, Massenmörderei und schwarze Magie. Und ihre 2007er-EP hieß „Leather Lucifer“. Wie nett! Ob sich die Dänen wohl für diese Lyrics das richtige Genre ausgesucht haben? Denn sie sind in erster Linie im traditionellen Heavy Metal beheimatet. Aber egal, sie dürfen natürlich singen, worüber sie wollen. Hauptsache, der musikalische Aspekt stimmt. Ihr Debüt erscheint beim französischen Label Emanes Metal Records.

Angesichts der lyrischen Ausrichtung ist es nicht verwunderlich, dass die Stücke teilweise auf Erzielung einer düsteren, mystischen Atmosphäre ausgelegt sind. Mit kommen da als Vergleich Mercyful Fate (es kommt wohl nicht von ungefähr, dass SERPENT SAINTS von ihren bekannten Landsleuten einen Song gecovert haben) oder Blood Thirsty Demons in den Sinn. So ist der Aufbau teilweise straight, dann gibt es aber auch überraschende Wechsel in verhaltene Phasen mit einer unheilvollen, drohenden Atmosphäre.
Letztendlich meistern SERPENT SAINTS diese Balance aus Geradlinigkeit und okkult wirkender Komplexität, die manchmal etwas vom Doom, manchmal aber auch eher was vom Progressive Metal hat, ganz gut. So wirklich schnell gehen die Songs aber nicht ins Ohr. Sie brauchen etwas Zeit, um ihre individuelle Atmosphäre so richtig ausspielen zu können. Doch wenn man sich erstmal reingehört hat, entdeckt man etliche kompositorische und technische Feinheiten.
Man merkt den Stücken an, dass SERPENT SAINTS sie nicht einfach so aus dem Ärmel geschüttelt haben, sondern sich intensiv mit ihrer Ausarbeitung beschäftigt haben. Obwohl die Dänen ihre düster-kraftvolle Marschroute über das gesamte Album beibehalten, variieren sie bei den Melodilinien und Konstrukten ausreichend, um genügend Abwechslung ins Songwriting zu bringen und den geneigten Hörer auch über die gesamte Albumlänge bei Laune zu halten.
Spezifische Anspieltipps sind schwierig zu benennen. Es geht hier viel mehr darum, bei welchen Stücken einem die Atmosphäre am besten gefällt. Meine Favoriten sind dabei „Rising“, „Warhorse“, „Witchhunt“ (richtig cool ist hier der Zwischenpart mit weiblichem Gastgesang)“ und „The Hangedman’s Song“, doch schleicht sich auch kein schwacher Song ein. Wer allerdings der Musik nicht intensiv genug lauscht, könnte schnell den Eindruck gewinnen, dass manches ähnlich klingt. Doch dies stimmt nicht. Es ist einfach ein bisschen eine Konzentrationssache, die Vielseitigkeit der Songs zu erkennen.
Handwerklich fällt mir besonders die variantenreiche Gitarrenarbeit positiv auf. Aber im Endeffekt machen alle Musiker einen ordentlichen Job. Die Stimme von Søren Adamsen ist in ihrer oldschooligen mittelhohen Lage mit gelegentlichen Ausflügen in nichtmännliche Sphären ein wenig kauzig, aber er hat auch eine enorme Ausdruckskraft und trifft die Töne.

Der traditionelle Heavy Metal von SERPENT SAINTS ist wahrscheinlich nicht jedermanns Sache. Wer aber beispielsweise Mercyful Fate, King Diamond, die Schweden Ghost oder die amerikanischen Halloween mag, wird sicherlich auch an „All Things Metal“ Gefallen finden. Auf jeden Fall haben die Dänen ein feines Händchen für eine gute Mischung aus knackiger Power und geheimnisvoller Atmosphäre.

Wertung: 8 / 10

Geschrieben am 6. April 2013 von Metal1.info

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