Review Serenade – Falling Down

Ich muss sagen, dass ich ein gewisses Faible für Undergroundbands habe. Häufig gehen diese Truppen frei von allen Zwängen ans Werk und machen einfach das, was sie gut können bzw. wo sie Bock drauf haben. So begegnet man zwar der einen oder anderen Unstimmigkeit, kann sich aber auf Musik mit Herzblut und Gefühl verlassen. SERENADE aus dem Münsterland machen da keine Ausnahme, der Vierer intoniert seine Vision von modernem Gothic Rock vielleicht nicht hitverdächtig eingängig und auch nicht innovativ bis in die Haarspitzen, aber jederzeit mit dem Gespür für ehrliche Klänge.

Mit den Stichworten „modern“ und „Gothic Rock“ dürfte das Feld hinreichend abgesteckt sein. Fette Gitarren, die in Kombination mit einem ebensolchen Bass und wuchtigen Drums das Fundament bilden, darüber das insgesamt recht dominante Keyboard und wahlweise Frauen- oder Männergesang. SERENADE haben sich für weibliche Vocals entschieden und fahren damit sicher keine schlechtere Linie als Pendants, die ganz klassisch den Mann ans Mikro stellen – auch wenn das heutzutage in dieser Sparte schon fast pari laufen dürfte, zumal Bassist Andre den einen oder anderen Shout übernimmt. Zwischendurch streut man auch balladeske Töne ein, bleibt seiner Linie mit gradliniger Musik im Wesentlichen aber treu. Wobei die Experimentierfreude ohnehin eher im Hintergrund bleibt, was jedoch nicht heißen soll, dass die Musik ausgesprochen langweilig und eintönig daherkommt. Verschwiegen werden sollte aber auch nicht, dass SERENADE auf Langzeitwirkung setzen, die Nummern zünden nicht unbedingt bei den ersten Durchläufen, auch wenn sie aufgrund der Spielzeit eventuell darauf konzipiert sind.

Sicherlich stellt sich für den Kaufinteressenten die Frage, ob er eine 5-Track-EP einer Band ohne Deal unbedingt haben muss. Das muss sicher jeder selber wissen, herausragend ist „Falling Down“ nicht ausgefallen, hat aber einige Vorteile wie einen ziemlich transparenten Sound und die eine oder andere nette Melodie auf seiner Seite. Anchecken kann man die Dorstener in jedem Fall mal, da hat man schon massig schlechtere Musik in diesem Sektor gehört!

Keine Wertung

Publiziert am von Jan Müller

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