Wie schnell manchmal doch die Zeit vergeht. Nach bereits zehn Jahren Bandgeschichte veröffentlicht SEPTYCAL GORGE ihr nun drittes Album, das den Namen “Scourge Of The Formless Breed“ trägt. Fünf Jahre hat es seit dem letzten Longplayer gedauert, bis die neue Veröffentlichung das Licht der Welt erblickt hat. Hat sich etwas geändert? Kaum. Die italienische Formation bietet dem Hörer nach wie vor lupenreinen Technical / Brutal Death Metal.
Und wie es sich für dieses Genre gehört, gibt es auch hier anspruchsvolle Variationen an den Instrumenten, die in einem harten Gewand daherkommen. So ist “Scourge Of The Formless Breed“ voll von Themenwechseln, Blastbeats, irren Riffs und fieberhaften Growls – die altbekannten Stilmittel also. Dass die Titel dabei einige Durchgänge brauchen, bis sie einigermaßen hängen bleiben, sollte ebenso klar sein. Ohrwürmer gehen anders. Wer sich daran stört, wird wohl mit der gesamten CD nichts anfangen können. Allerdings muss eingeräumt werden, dass die Songs zwar technisch und verspielt, allerdings nie zu wirr oder gar chaotisch sind. Weder bekommt man den Eindruck, alles sei mehr oder minder zusammengewürfelt, noch wirken die Lieder zu vertrackt. Deutlich wird dies bereits beim Opener “Living Torment Of The Sleeping“. Dabei erinnern die Kompositionen und deren Umsetzung hin und wieder an Genre-Größen wie Suffocation, Nile oder Necrophagist. Dennoch kann hier keineswegs von einem Copy-Paste-Schema gesprochen werden, besitzen die Stücke doch genügend Eigenständigkeit sowie eine eigene Note. Die Produktion wiederum ist dicht, druckvoll und eindringlich. Gleichzeitig verliert sich der Sound aber nicht in einer undurchdringlichen Klangwand, sodass die Instrumente differenziert herauszuhören sind. Hier gibt es also keinen Anlass zum Meckern. Im Gegenteil: Verglichen mit dem Vorgänger “Erase The Insignificant“ haben die Jungs große Fortschritte gemacht.
Im Großen und Ganzen ist “Scourge Of The Formless Breed“ also ein gutes Album geworden. SEPTYCAL GORGE stechen keineswegs groß hervor, aber das müssen sie auch nicht. Man kann und muss nicht von jeder Band radikale Innovativität erwarten. Manche tun besser darin, sich dem hinzugeben, was ihnen liegt liegt. So kann das Quintett mit der Mischung aus technisch-progressivem sowie gleichermaßen brutalem Death Metal definitiv überzeugen. Fans des Genres werden mit dem aktuellen Silberling in jedem Falle ihre Freude haben.
Wertung: 7.5 / 10