Review Seasons Of The Wolf – Anthology

  • Label: Iron Shield
  • Veröffentlicht: 2014
  • Spielart: Heavy Metal

„Anthology“ ist wohl ein Geschenk an zwei verschiedene Parteien; zum einen für die Fans der in unseren Landen nur eingefleischten Kenner der US-Metal-Szene bekannten SEASONS OF THE WOLF, zum anderen für die Band selbst. Eine Art Selbstbelohnung für eine seit 1988 andauernde Bandgeschichte, in der es der Gruppe aus Florida gelungen ist, ihr musikalisches Gesicht entgegen aller Modeerscheinungen und Stiländerungen um sich herum zu bewahren. Und neben die vier ganzwertigen CD-Veröffentlichungen, die SEASONS OF THE WOLF bis dato auf dem internationalen Markt platzieren konnten, gesellt sich jetzt ein Liebhaberstück namens „Anthology“.

Auf dieser Doppel-CD befinden sich alle Demo-Aufnahmen der Truppe, die Ende der 80er und zu Beginn der 90er lediglich auf Tape aufgenommen waren. Insofern ist der Schritt, diese Lieder zu sammeln und sie in dieser Zusammenstellung wieder verfügbar zu machen, nachvollziehbar. Es zeigt zudem, dass der Sound, für den SEASONS OF THE WOLF bekannt sind, dieses düstere, kratzige Klangbild, das US-Metal à la Manilla Road mit Hard-Rock-Elementen von Black Sabbath und Pentagram mischt und ab und an Keyboards darüber platziert, bereits auf den Stücken auf „Anthology“ zu hören ist. Was die Sammlung letztlich von einer Veröffentlichung wie „Lost In Hell“ (als LP wiederveröffentlicht via Pure Steel) unterscheidet, ist die zum Teil doch etwas dürftige Qualität.

Dass der Sound der Scheibe nicht die Qualität späterer Aufnahmen erreicht, mag angehen, es handelt sich immerhin um Demo-Aufnahmen und das darf man auch gerne hören; aber häufig schaffen es die Songs nicht, über die ganze Spieldauer zu wirken und zu zünden. Und da sich auch auf „Anthology“ einige sehr lange Stücke befinden, wird dieser Umstand nur umso deutlicher spürbar. Auch die psychodelischen Spielereien, die sich auf den richtig langen Stücken wie „Computer Automated Death (C.A.D.)“ oder  „dlroW ehT tsniagA“ (hier läuft das Band schlicht rückwärts) finden, täuschen nicht über eine immer wieder aufblitzende Einfallslosigkeit hinweg.

Letztlich unterscheidet sich „Anthology“ nicht von den übrigen Veröffentlichungen der US-Metaller; es geht kautzig zu, düster, teils doomig, es kratzt an allen Ecken und Enden. Fans der Band und Anhänger des Old-School-Metals oben genannter Couleur können diese Veröffentlichung durchaus ausprobieren. Auf Dauer ist mir das Material zu eintönig.

Wertung: 6.5 / 10

Publiziert am von Manuel Förderer

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