Ist es üblich, dass ein Magazin, das vorrangig über Metal und Rock berichtet, sich elektronischer Musik widmet? In gewisser Weise ja, wenn man den Blick auf Industrial oder ähnliche Auswüchse der Gothic-Richtung richtet. Im Fall des Augsburger DJs SCALE ist der Fall ein wenig anders gelagert, widmet sich der ursprünglich aus Österreich stammende Künstler doch dem Hardstyle-Genre, das bekannte Künstler wie Headhunterz oder Showtek hervorbrachte, deren Frühwerke sich in diesem Spektrum bewegten.
Während sich die Mischung aus Hard Trance und Hardcore-Techno-Elementen vor allem in den Niederlanden bis heute großer Beliebtheit erfreut, so hat sich auch in Deutschland eine sicherlich überschaubare und doch treue Fangemeinde gebildet. Mit „Univerze“ liefert SCALE nun also über das holländische Label X-Bone eine Solo-Single ab, die von kurzen Sprachsamples sowie chaotisch wirkenden und verzerrt-überdrehten Klängen eingeleitet wird. In der Folge gesellen sich melodische Anteile dazu, die meistens federführend agieren und gelegentlich etwas abebben, um in Folge wieder Fahrt mit den typischen hart geformten Bässen aufzunehmen. Gegen Ende des Titels vermischen sich die beiden Seiten des Tracks zusehends, bis sie in ein Outro münden, das vornehmlich an die einleitenden Klänge des Titels erinnert. Mit seinen drei Minuten und vierzig Sekunden ist „Univerze“ ein weitgehend instrumentaler Titel, der ohne viele Umschweife und Verschnaufpausen zum rhythmischen Körperbewegung anregt.
Von dieser Herangehensweise lebt die Single „Univerze“ zweifelsohne, während sie die Regeln der Hardstyle-Kunst befolgt und deren Elemente in guter Qualität miteinander vereint. Fans des Genres werden die Fähigkeiten des aufstrebenden Jung-DJs zu würdigen wissen. SCALE hat ein ehrliches und in die Beine gehendes Stück Musik erschaffen, das auf den richtigen Events sicherlich für die nötige Begeisterung sorgen kann.
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