Allein für das Cover-Artwork ihres Debüts „All Things Black“ müssten SATURDAY NIGHT SATAN schon die volle Punktzahl bekommen. Denn was spricht Fans von okkultem Rock mehr an als eine schwarze Katze? Optisch hat das Duo aus Griechenland also schon mal alles richtig gemacht, um aus der Masse an 70er-inspirierten Rock-Bands mit Hang zum Okkulten herauszustechen, doch das allein reicht natürlich nicht. Hinter SATURDAY NIGHT SATAN stehen Sängerin Kate Soulthorn und Gitarrist und Bassist Jim Kotsis und musikalisch soll es laut Label in Richtung Jess And The Ancient Ones, Lucifer und Co. mit einer großen Portion Horror gehen. Die Messlatte könnte damit kaum höher liegen.
Aber schon beim ersten Hördurchgang fällt auf: SATURDAY NIGHT SATAN sind eher 80er-Teenie-Slasher als 70er-Okkult-Horror. Nicht im Sinne von Synth-Wave-Sounds im Geiste von John Carpenter, sondern eher deshalb, weil sie im Vergleich zu Genre-Größen wie Blood Ceremony, Green Lung oder den bereits genannten Lucifer und Jess And The Ancient Ones deutlich harmloser und moderner klingen. Schon der Opener „5AM“ kommt als druckvoller, aber moderner Hard-Rock-Song aus den Boxen und geht gefällig ins Ohr, und auch Frontfrau Kate Soulthorn weiß mit ihrer kräftigen, für das Genre typischen Stimme zu überzeugen. Im folgenden „Rule With Fire“ blitzt kurz etwas bluesige 70er-Magie auf und auch „Lurking In The Shadows“ hat einen sinistren Oldschool-Touch, der vor allem durch markantes Bassspiel und Kates Vocals hervorgerufen wird.
Wirklich Spaß machen der CD-Bonus-Track „Witches Dance“ und das finale „Of Love And Void“. „Witches Dance“ legt ein gutes Tempo vor und erhält durch den Einsatz eines Theremin eine herrlich psychedelische Note, während „Of Love And Void“ durch Flötenmelodien in Richtung Folk-Horror geht und damit Reminiszenzen an Blood Ceremony aufweist. Der Rest ist aber leider nur noch gefälliger Durchschnitt, der vor gut zehn Jahren, als das Revival des Genres gerade richtig Fahrt aufgenommen hat, sicherlich besser funktioniert hätte. So sind Stücke wie „Devil In Disguise“ aber zu sehr nach dem bereits bekannten und oft gehörten Schema aufgebaut und auch die zum Teil gute Gitarrenarbeit von Jim Kotsis kann daran nichts ändern.
Sieht man davon ab, dass „All Things Black“ insgesamt fast zu modern für ein Okkult-Rock-Album klingt, haben SATURDAY NIGHT SATAN ein gutes Debüt vorgelegt. Wie viele andere neuere Releases in diesem Genre krankt die Scheibe aber auch daran, dass es ihr an Eigenständigkeit und frischen Ideen mangelt. Klar haben auch Bands wie The Devil’s Blood, Blood Ceremony oder Green Lung das Genre nicht neu erfunden, ihm aber mit ihrem ganz eigenen Sound einen eigenen Stempel aufdrückt. Daran müssen SATURDAY NIGHT SATAN noch arbeiten, wenn sie nicht wie so viele andere Okkult-Bands nach dem ersten Album in der Versenkung verschwinden wollen.
Wertung: 6 / 10