Ein Projekt, bestehend aus zwei Männern, ein Bandlogo, bestehend aus dem Bandnamen – SATAN’S WRATH – in Form eines Umgedrehten Kreuzes, Songtitel, die sich ausschließlich um den Gehörnten drehen, ein Album namens „Galloping Blasphemie“ – na wenn das mal kein schranziger True Norwegian Black Metal ist.
Ist es nicht. Tatsächlich kommen die beiden Herren aus dem sonnigen Griechenland und spielen Heavy Metal klassischer Prägung, der sich allerdings weniger sonnig präsentiert. Dies liegt jedoch nicht an der Qualität der Musik, sondern an der transportierten Stimmung sowie dem lyrischen Gehalt des Dargebotenen. Erst 2011 gegründet legen die beiden Herren hier ihr Full-Leght-Debüt vor und konnten für Selbiges direkt einen Deal mit Metal Blade ergattern. Liegt dies nun an der Qualität ihrer Musik, oder an dem momentanen Retro Trend im Metal bzw. Rock Bereich?
Ganz klar: ja. Sicherlich ist alles, auf dem Retro steht, momentan sehr begehrt und wird direkt gesigned, allerdings brauchen sich SATAN’S WRATH musikalisch kein bisschen zu verstecken. Hier wird Heavy Metal geboten, der aus einer Zeit zu stammen scheint, als Death-, Black- und Trash Metal noch nicht klar voneinander zu unterschieden waren. Auf dem vorliegenden Album werden diese Genres gekonnt unter dem Mantel des klassischen Heavy Metal vereint. Zumeist klingt das so, als ob Iron Maiden eine thrashig angehauchte Platte einspielen wollten und sich dazu einen absoluten old-school Sound haben anmischen lassen, während Nocturno Culto versucht das Ganze mit Death-Metal-Vocals zu begleiten.
Klingt eigenwillig? Ist es auch, aber ebenso unterhaltsam. Herrliche Gitarrenläufe vereinen sich mit wilden Solos und zu allem wird fleißig gegrunzt, sodass es jedem Darkthrone Fan eine Wonne wäre. Auf melodische Soli folgen thrashige Riffs und umgedreht, auf monströse Growls folgen kurze „Uh’s“ und „Ah’s“. Es wird ersichtlich, dass man durchaus auf Abwechslung bedacht ist, während man trotzdem seiner Linie treu bleibt. Slayer meets Possesed meets Venom. Viel wird versprochen, aber eben auch gehalten.
„Between Belial And Satan“ ist ein absolutes Riffmonster, das im Fieber fantasiert, während „One Thousand Goats In Sodom“ ein herrlich lässiges Solo aus dem Ärmel schüttelt. „Death Possesed“ hingegen prescht einfach nur wütend voran, um die Trommelfelles des Hörers zu attackieren, während das abschließende „Satan’s Wrath“ eine wahre Hymne ist, die den hier gebotenen unheiligen Reigen abschließt.
Lyrisch muss das Gebotene wohl weniger analysiert werden, wird die Marschrichtung doch schon anhand der Songtitel deutlich. Nur so viel: Die Band nimmt für sich in Anspruch, als einzige mit Luzifer direkt zu kommunizieren. Taten Ghost das nicht auch?
Fazit: Saucooles Album, dass klassischen Heavy Metal mit dem Besten aus Death-, Black- und Thrash Metal vereint. Definitiv ein Tipp für Fans der genannten Bands und alle die es werden wollen.
Anspieltipps: „Between Belial and Satan“ und “Hail Tritone, Hail Lucifer”
Wertung: 8 / 10