Review Sarke – Oldarhian

  • Label: Indie
  • Veröffentlicht: 2011
  • Spielart: Rock

Mit dem Debüt-Album seines Projekts SARKE konnte Thomas Berglie, den man bereits als Schlagzeuger von Khold, Tulus und anderen Formationen kennt, die Black’n’Roll-Welt überraschen – wohl nicht zuletzt, weil er sich mit Nocturno Culto, der mit seiner Kult-Band Darkthrone zuletzt ja ebenfalls in diesem Genre unterwegs war, eine wahre Sänger-Legende ins Boot holte. Gemeinsam erschuf das Duo mit „Vorunah“ ein Debüt, das für ein Black’n’Roll-Album wirklich vielseitig aufgestellt war und im CD-Player wie auch bei der Live-Darbietung überzeugen konnte.

Nun steht mit „Oldarhian“ der Nachfolger in den Regalen – und auf den ersten Blick hat sich nicht viel verändert: Zwar sieht das „Schneeigelball“-Cover, das an den britischen Natur-Künstler Andy Goldsworthy denken lässt, einen Zacken moderner aus als der besoffene Wappenlöwenhirsch von „Vorunah“. Musikalisch jedoch machen die mittlerweile zu einer richtigen Band angewachsenen SARKE genau da weiter, wo das Debüt aufgehört hatte. Dies mag zum Teil daran liegen, dass Nocturno Cultos Gesang derart charakteristisch ist, dass sowieso alle Songs, bei denen er singt, eine markante Gemeinsamkeit haben, zum Teil auch daran, dass man für das neue Album exakt den gleichen Sound gewählt hat wie für den Vorgänger, so dass sich die Stücke diesbezüglich selbst im direkten Vergleich nahezu nicht unterscheiden. Hauptsächlich jedoch liegt es schlicht daran, dass SARKE hinsichtlich des Songwritings keinen Schritt von Altbewährtem abgewichen sind. Immernoch wird mit Keyboard unterstützter Upper-Class-Black’n’Roll, also ohne den dreckigen Garagen-Charme von Bands wie Tyrant, geboten und immernoch spielt sich dieser, mit einigen Absackern ins melancholische Downtempo, im Midtempo-Bereich ab.
Genau hier liegt der Hund begraben: War „Vorunah“ bezüglich ersterer beider Punkte noch ein Novum und bezüglich des Songwritings zumindest im eng gesteckten Rahmen des Black’n’Roll ein Potpourri unterschiedlichst ausgerichteter Rock-Nummern, wirkt diesmal alles bereits etwas abgegriffen. Umso deutlicher treten die musikalischen Längen von „Oldarhian“ zu Tage: Zu oft wirken Passagen schonmalgehört oder schlicht abgedroschen, zu oft wird das Downtempo zu einer zähen Masse aus Zeit und Musik, durch die sich zu kämpfen nicht immer leicht fällt. Dabei ist, das sei an dieser Stelle unmissverständlich klargestellt, keiner der zehn Songs schlecht oder auch nur unterdurchschnittlich – allein, es fehlt dem Album insgesamt an Biss. Vollgasnummern wie „Primitive Killing“ oder auch „Dead Universe“ beispielsweise fehlen hier nahezu komplett. Einzig „Paradigm Lost“ nimmt zumindest zwischendrinn mal halbwegs Fahrt auf.

Wer auf Stoner-Rock’n’Roll steht, ist hier genau richtig – wer es lieber etwas zackiger mag, sollte vielleicht doch eher zu „Vorunah“ greifen oder „Oldarhian“ zumindest nicht blind kaufen, um eine Enttäuschung zu vermeiden. An dieser Stelle sei es nochmals gesagt: „Oldarhian“ ist keineswegs schlecht und betrachtet man die Songs für sich genommen, mögen sie vielleicht sogar spannender sein als die des Debüt-Albums – als Gesamtwerk funktioniert „Oldarhian“ aus den oben erläuterten Gründen trotzdem lange nicht genauso gut.

Wertung: 7 / 10

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