Review Sabaton – Attero Dominatus

Wir schreiben das Jahr 2004: Das schwedische Panzer Battalion SABATON überrollt die Metalwelt mit seinem Erstschlag „Primo Victoria“, hinterlässt eine Spur der Verwüstung in allen Hartwurstkneipen und Mähnen und fährt blitzkrie…, pardon, erdrutschartige Erfolge ein. Zwei Jahre sind seit dieser Schlacht vergangen, das Battalion ist jedoch noch nicht saturiert und holt daher zu einem Zweitschlag aus. Diese Operation hört auf den Namen „Attero Dominatus“ und beginnt im August 2006.

„Attero Dominatus“ ist die konsequente Fortsetzung des quasi-Debuts „Primo Victoria“. Das merkt man bereits am Titeltrack, der die Schlacht eröffnet. Wo 2004 noch die Amis an Omaha Beach landeten, darf hier die Rote Armee in die Schlacht um Berlin ziehen. „Attero Dominatus“ ist wieder eine Hymne vor dem Herren (bzw. General) und knüpft an das Songwriting des Vorgängers an. Immernoch stehen stampfende Riffs, starke Melodien und hymnsiche Refrains im Vordergrund, während das Keyboard sich eher zurück hält und für die epische Atmosphäre sorgt.
Auch diesmal steht wieder der (zweite Welt)Krieg im Zentrum des Songwritings, neben dem Konflikt zwischen 1939 und ´45 werden aber auch militärische Auseinandersetzungen wie der Falklandkrieg („Back in Control“) oder der Jihad („In The Name Of God“) behandelt. Aber auch das Schicksal einzelner Frontsäue wird diesmal mehr beachtet, „Angels Calling“ erzählt die Geschichte eines Kämpfers an der Front, der realisiert, dass er sehr bald sterben muss während „Light in The Black“ die Rückkehr der Soldaten aus dem Krieg behandelt.
Musikalisch gibt es einen wesentlichen Unterschied zum Vorgänger. Auf Highspeed-Attacken wie „Panzer Battalion“ oder „Reign of Terror“ wird hier komplett verzichtet, das Tempo wird dagegen öfters mal stark gedrosselt, etwa bei „Rise Of Evil“, das eine enorm düstere Atmosphäre aufbaut. Inhaltlich wird hier die Machtergreifung der Nationalsozialisten und das dritte Reich behandelt, das typische heroische am Sound SABATONs wäre hier also ohnehin fehl am Platz. Wenn auch ungewöhnlich für die Band, ist „Rise of Evil“ einer der Höhepunkte des Albums.
Von denen gibt es ohnehin eine ganze Menge: „Back in Control“, das erwähnte „In The Name Of God“ oder der Titeltrack, um nur einige zu nennen. Witzig auch der Rausschmeißer „Metal Crue“, dessen Text aus einer reinen Aufzählung bekannter Metalbands besteht („Rage of the Slayer force the Pretty Maids, to Kiss the Queen in Crimson Glory“). Einzig „We Burn“ kann nicht überzuegen, der Song ist eher langweilig ausgefallen.
Auch wirkt „Attero Dominatus“ wie eine eher zögerliche Fortsetzung, denn abgesehen von den genannten Ausnahmen wie „Rise of Evil“ wagt man sich nicht so recht in neue Sphären, die Songs klingen größtenteils sehr nach ihren „Vorgägnern“ auf dem Debut. Da die Qualität jedoch fast immer stimmt, ist das kein echter Makel.

„Attero Dominatus“ ist wieder ein Album geworden, dass man sich als Fan von richtig epischen Power Metal Hymnen durchaus mal genauer anhören sollte. Zwar nicht ganz so essentiell wie „Primo Victoria“, wer aber von dem Erstlingswerk begeistert war, der dürfte auch hiermit seine helle Freude haben.

Wertung: 8 / 10

Geschrieben am 6. April 2013 von Metal1.info

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