Aus Pennsylvania stammt dieses durchtriebene Quintett und haut dem Hörer keinenGrind um die Ohren, welch Überraschung, stattdessen bekommt man etwas mehrals eine halbe Stunde eine satte Portion Thrash Metal geboten. Auch wenn manes aufgrund des Covers und der Titel vermuten könnte, handelt es sich hierkeinesfalls um eine Spaßband, dafür aber um eine Band die viel Spaß macht!Denn selten habe ich in letzter Zeit soviel Spielfreude erleben dürfen wieauf diesem Album, was sich in recht abwechslungsreichen Stücken ausdrückt,denen es weder an Highspeed-Attacken, stampfenden Mid-Tempo-Parts odermitschreibaren Refrains mangelt. Die grosse Stärke der fünf Jungs zeigt sichaber vor allem in den zahlreichen Gitarren-Soli, die viele abgefahrene Läufebeinhalten und mitunter das Beste sind, was ich aus diesem Sektor seitlangem vernehmen durfte.
So weit so gut, könnte man sich denken, aber vom Handwerklichen her gibt esim Thrash-Bereich wohl genügend Bands, denen man in etwa das Gleichezugestehen könnte. Was RUMPELSTILISKIN GRINDER aber aus der Masse heraushebtist, dass man es scheinbar wirklich gepackt hat, den Bandnamen auch auf dieMusik zu übertragen, denn „Buried In The Front Yard“ wirkt insgesamtaufgrund dieses trockenen Sounds sehr rumpelig, holprig, was aberkeinesfalls negativ gemeint ist, und trägt eine gewisseHolzfäller-Mentalität mit sich. Die millimetergenaue Bearbeitung der Axt hatsomit zur Folge, dass sich der Körper des Hörers unweigerlich in Bewegungsetzt und wenn dann noch im heimlichn Titelsong „Grab a shovel (We’ve gotbodies to bury)“ ein paar hardcore-ähnliche Shouts aus dem Hintergrundertönen bei denen man mitmachen kann, steht vor allem dem Live-Vergnügennichts mehr im Wege. Grade bei dem Titelsong gibt es einen Gitarren-Part, bedem ich mir unweigerlich vorstellen muss, wie jemand durch den Wald hüpft,einfach herrlich.
„Buried in the Front Yard“ bietet also eine gute halbe Stunde Unterhaltungund man dürfte nicht abgeneigt sein, diese in Form des Repeat-Knopfs nochmalauszubauen. Ganz ohne Schwächen kommt das Album allerdings nicht aus, dennzum Einen könnte der Sound manchmal doch druckvoller sein, das hätte denSpaß-Faktor wahrscheinlich noch ein wenig hochgeschraubt. Zweitens nimmtdie Song-Qualität zum Ende des Albums hin doch ein wenig ab, die letztenbeiden Titel können nicht mehr ganz an das Niveau des vorherigen Materialsranreichen, was vor allem bei der „Ode to Tanks“ ein wenig schade ist, daman sich grade hier einen monumentalen Abschluss hätte vorstellen können.Was solls, alles in allem bleibt ja ein sehr überzeugendes Debüt, dassaufgrund vorhandener Identität auf mehr hoffen lässt.
(Sebastian S. aka Scylth)
Wertung: 8 / 10