Review RPWL – The Gentle Art Of Music

Gerne nutzen Bands ein rundes Jubiläum für besondere Events oder Releases. So auch die Freisinger Art-Rock-Truppe RPWL, die sich von einem lokalen Act inzwischen zu einer weltweit geschätzten Band des Genres entwickelt hat. Mit „The Gentle Art Of Music“ veröffentlichen sie zu ihrem zehnjährigen Jubiläum einen Doppelschlag, der sich aus einer Best-Of-Compilation sowie einer CD mit Akustikversionen von einigen Bandklassikern zusammensetzt. Die Doppel-CD erscheint bei Gentle Art Of Music, und wie sich mancher angesichts des Namens wohl schon gedacht hat, handelt es sich dabei um das kürzlich gegründete eigene Label der beteiligten Musiker. Die Aufmachung in einem Digi-Book sieht schonmal ziemlich edel aus.

CD 1 zeigt einen interessanten Querschnitt über das bisherige Schaffen von RPWL. Von den Stücken, die eine starke Nähe zu sehr atmosphärischen Pink Floyd nicht leugnen können, über besinnlich-emotionale Klänge, komplexere und mehrschichtige Kompositionen, sphärisch-psychedelische Ausflüge bis hin zu tiefgründigeren und energischeren Songs mit einer leicht mystisch-dunklen Note ist alles vertreten.
Die Zusammenstellung kann man zweifelsohne als gelungen betrachten. RPWL lassen sehr schön in all ihre musikalischen Facetten blicken, zeigen alle Eigenheiten ihres Sound und die Vielseitigkeit ihrer Kompositionskunst auf. Ich persönlich hätte vielleicht gerne noch „This Is Not A Prog Song“ vernommen, aber jedem kann man es – wie immer bei Compilations – ohnehin nicht recht machen.
Den langjährigen Anhänger der Band, der bereits die komplette Discography sein eigen nennt, kann man mit der Zusammenstellung von CD 1 freilich nicht sonderlich beglücken. Er darf sein Augenmerk dafür auf CD 2 dieses Bundles richten. Dort haben sich RPWL eine Auswahl an Klassikern vorgenommen, die sie teilweise leicht umarrangiert in rein akustischer Form, dafür aber mit teilweise exotischen Instrumenten versehen, darbieten.
So wartet „Sleep“ mit indischer Instrumentierung und Arrangierung auf. Bei „Trying To Kiss The Sun“ sind es Violine, Viola und eine Saz, die dem Song einen ganz eigenen Touch verleihen. Ebenso gibt es bei „Moonflower“ den Auftritt eines Saxophons, und bei „World Through My Eyes“ darf man den Klängen des ungewöhnlichen Schweizer Instruments namens Hang lauschen. Dazu gibt es immer wieder weiblichen Gastgesang von Conny Kreitmeier, der die gefühlvolle Seite der Stücke noch einmal hervorhebt.
Eingepasst in diese zweite CD sind noch zwei gänzlich neue Kompositionen: „Watching The World“ und „Cake“ wirken auf mich beide gleichermaßen poppig und emotional. Es sind schon ordentliche Songs, aber sicher keine Überflieger.

Die Musik von RPWL ist in meinen Augen perfekt zum genießen. Einfach mal vom Alltag abschalten, sich entspannt zurücklehnen, alle Störfaktoren ausblenden und die Klänge in sich aufnehmen. Und im Fall von „The Gentle Art Of Music“ dauert der Genuss sogar über zwei Stunden. Insgesamt ist „The Gentle Art Of Music“ eine interessante und gelungene Zusammenstellung, die dem Neueinsteiger in RPWLs Sound einen umfassenden Überblick verschafft und durch CD 2 sogar den langjährigen Anhänger anspricht.

Keine Wertung

Geschrieben am 6. April 2013 von Metal1.info

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