Review Royal Hunt – Eye Witness

Von Royal Hunt kannte ich noch nicht wirklich viel, als ich mir das schon neunte Album „Eye Witness“ zu Gemüte geführt habe. Schon der optische Eindruck macht gut was her, denn passend zum textlichen der CD ist auch das Cover und das Booklet wie eine Zeitung aufgebaut, sehr nette Idee.

Kaum eingelegt schallt mir der Opener „Hunted“ entgegen, eine doch ziemlich flotte und treibende Nummer, in der mir vor allem die große Präsenz von Keyboards und einem Cello auffällt. Trotzdem sind die Gitarren hier das wichtigste Instrument, und zusammen mit John West’s recht rauen Stimme ergibt sich Instrumentalfraktion was richtig gut anhörbares.
Mit „Can’t Let Go“ folgt dann eine sehr düstere Nummer, die auch wirklich gut reingeht. An nächster Stelle folgt dagegen ein Instrument, das gründlich daneben gegangen ist. Bei „The Prayer“ wird der Gesang nur von einer Kirchenorgel begleitet, und so etwas will ich mir (auf einem Metalalbum) wirklich nicht antun müssen… ist wohl ebenso Geschmackssache wie Experiment Nummero 2, das da heißt „Wicked Lounge“. Nachdem es mit schallendem Gelächter, Klängen von Billardspielenden Menschen und anderen typischen Bargeräuschen eingeleitet wird, entpuppt sich der Track tatsächlich als Nummer, die in solch einer Bar gespielt werden könnte. Jedenfalls sehr jazzig, chillig und gewöhnungsbedürftig, mir persönlich will es auch nach mehreren Durchgängen nicht gefallen.
Dazwischen stehen mit „Edge of the World“ und „Burning the Sun“ zwei Lieder, die wieder in Richtung der ersten beiden gehen und damit auch wirklich gut anhörbar sind.
Ein wirkliches Highlight ist „5th Element“, ein hochklassiges Instrumental mit 4 Minuten Länge, wo jedes Bandmitglied seine Qualitäten zeigen darf!Mit groovend-rhythmischen Klängen („Help us God“), überraschend metallisch harten Tönen („Game of Fear“) und dem abschließenden Titeltrack, der nach sehr, sehr ruhigem Beginn noch mal richtig knallt, geht das Album zu Ende.

Mir können die anscheinend typischen Royal Hunt Chöre, die überall auf dem Album zu finden sind, ganz und gar nicht zusagen. Dafür gefällt mir die Stimme und der Gesangsstil von John West umso besser, vor allem weil er nicht in eunuchischen Höhenlagen operiert. Für Fans der Band und des Genres wohl ein Leckerbissen, für mich ein überdurchschnittliches Melodic Metal Album, dass man sich zwischendurch mal anhören kann.

Wertung: 7.5 / 10

Geschrieben am 5. April 2013 von Metal1.info

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