Mit ihrem letzten Longplayer “Exit” konnten sich die Finnen von ROTTEN SOUND durchaus einen beachtlichen Namen im extremen Bereich machen. Obwohl die Gruppe schon zahlreiche Veröffentlichungen hinter sich hat, wurde ein Großteil der Fanschar erst während des letzten Jahres auf die Band aufmerksam. Ich kann mich zu diesem Teil hinzuzählen und habe mit Freude festgestellt dass die Band trotz ihres sehr brutalen Stils einen gewissen Anspruch hat.
Ein gutes Jahr nach „Exit“ haben die Jungs acht neue Songs geschrieben und diese zu ihrer EP „Consume To Contaminate“ zusammengefasst. Ursprünglich wollten ROTTEN SOUND in diesem Jahr eine längere Pause machen, nachdem ihr Schlagzeuger Kai Hahto bei Jari Mäenpää’s Wintersun fest eingestiegen war. Jedoch wurde schon im Februar, in Form von Sami Latva, ein neuer Schlagzeuger in die Band geholt.
Die acht Songs von „Consume To Contaminate” verfügen über eine Spielzeit von 15 Minuten. Die Songtitel bestehen wie schon auf der CD „Murderworks“ nur aus einzelnen Wörtern, wobei bei „GDP“ und „CTC“ sogar nur einzelne Buchstaben ausgesucht wurden.
Die einzelnen Songs trümmern im gewohnten Stil los. Jedoch ist hier keine unkontrollierte Spielweise zu erwarten. Die Songs sind strukturiert aufgebaut und besitzen die ebenfalls gewohnten Breaks oder driften gelegentlich auch einmal in das Midtempo ab. Mit „CTC“ ist sogar ein eher ruhiges Instrumental vorhanden, welches gegen Ende auch in stimmungsvolle Atmosphäre verfällt. „CTC“ mündet aber daraufhin ohne Übergang in das 58 sekündige und gnadenlose „Flesh“ über. Während es in „GDP“ textlich um das Bruttoinlandsprodukt („gross domestic product“) geht, verbirgt sich hinter „CTC“ scheinbar der Titel dieser EP.
„Consume To Contaminate“ ist ohne Zweifel ein wunderbarer Zweitvertreib bis der nächste Langspieler von ROTTEN SOUND erscheint. Wenn die 15 Minuten zu kurz sein sollten kann man sich die EP auch ohne Probleme ein zweites Mal nacheinander anhören. Sicher machen ROTTEN SOUND keine Musik für jeden Tag, jedoch auch keine Musik die man sich einmal anhört und dann die Ecke schmeißt weil es eventuell als zu dumpf erscheint. Jedenfalls sollte der Band von Extremfreunden durchaus weiterhin mehr Beachtung geschenkt werden.
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