Review Reverend Bizarre – Death is Glory… Now

  • Label: Spikefarm
  • Veröffentlicht: 2009
  • Spielart: Doom Metal

Totgesagte leben länger: Nach ihrem letzten Album waren REVEREND BIZARRE noch erstaunlich aktiv und veröffentlichten diverse Split-Scheiben mit einigen Genrekollegen und -größen. Diese nur in geringer Auflage erhältlichen letzten Vermächtnisse der zu Doom-Legenden avancierten Finnen wären wahrscheinlich den meisten Jüngern des Reverends vorenthalten geblieben, doch glücklicherweise entschloss sich die Band, eine letzte Compilation ihrer Kleinode zusammenzustellen.

„Death is Glory… Now“ heißt das gute Stück – der Name ist passend gewählt, denn mit diesem Silberling dürften sich REVEREND BIZARRE posthum noch einige Verehrer verschaffen – oder eher mehr Leute, die über das Ende der Band trauern. Die auf zwei CDs verteilten Machwerke sind aus der gesamten Diskographie der Band zusammengeklaubt, angefangen beim ersten Album „In the Rectory of the Bizarre Reverend“ bis hin zur letzten Split-EP mit Mr. Velcro Fastener. Dieser weitumfassende Griff in die Schatzkise ermöglicht einen tieferen Einblick in das musikalische Schaffen von Magister Albert, Peter Vicar und Earl of Void und leuchtet die verschiedenen Facetten der Band deutlich aus; mal doomig langsam („Demons Annoying Me“), mal geradezu beschwingt rockig – alles, was man von REVEREND BIZARRE kennt (und liebt), findet sich hier wieder. Mit „The Tree of Suffering“ (wie auch „The Children of Doom“ vom Schwarzenegger-Klassiker „Conan der Barbar“) findet sich sogar einer der in meinen augen besten Songs der Band auf dieser Sammlung – „contemplate this!“ – , doch im Endeffekt ist das hier Gebotene nicht eine Minute lang als unterdurchschnittlich anzusehen – REVEREND BIZARRE hatten schon immer ein Händchen für die Musik, die sie machen. Gelegentlich scheinen auch mal Seiten durch, die man von den Finnen eher weniger kennt, etwa der geschreiähnliche Gesang bei „From the Void II“, der zwar etwas stressig wirkt, aber wunderbar ins Konzept des Songs passt.

Wer also diese großartige Truppe noch nicht kennt, sollte sich „Death is Glory… Now“ auf der Stelle zulegen und diese Bildungslücke schließen. Für Doom-Freunde und alle die, die nicht jedes Werk von REVEREND BIZARRE im Schrank stehen haben, ist diese Compilation ein absoluter Pflichtkauf, auch wenn sie mich eher noch trauriger darüber werden lässt, dass es die Band eigentlich gar nicht mehr gibt – aber wie sagt man so schön? „Man soll aufhören, wenn es am schönsten ist“. Wohl zum vorerst letzten Mal: All hail the Reverend!

Keine Wertung

Geschrieben am 6. April 2013 von Metal1.info

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