Betrachtet man die Flut an Metalbands aus diesem kleinen Ländchen im Norden, könnte man fast von einer „New Wave of Danish Metal“ reden. Anführer dieser Bewegung dürften dann die Mannen von RAUNCHY sein, die sich mit „Wasteland Discotheque“ und gleichem Line-Up und gleicher Spiellaune kraftvoll zurückmelden.
War man mit „Confusion Bay“ und „Velvet Noise“ noch eher im Metalcore Bereich anzutreffen, mischten sich zum dritten Werk erste poppige Untertöne die das ganze auflockerten. Zusammen mit dem seit jeher stark „futurisisch“ klingenden Synthies konnten die Dänen sich einen guten Ruf und einen noch besseren Wiedererkennungswert in der Szene erspielen.
Die auf „Death Pop Romance“ eingeschlagene Richtung wird bei „ Wasteland Discotheque“ konsequent beibehalten. So mischt sich erneut poppig-eingänger Sound mit aggressivem Death Metal, der irgendwie an Soilwork oder an moderne In Flames erinnert. Die Vocals wechseln zwischen Shouts und glasklaren Vocals hin und her, und erzeugen so den mittlerweile typischen RAUNCHY-Sound.
Ansonsten lässt sich kaum eine Weiterentwicklung erkenen. Die Keyboards und Synthesizern sind erneut extrem präsent und der Keyboarder verliert sich nicht selten in seltsamen Notenfolgen. Die Gitarre sind kräftig und die Riffs punktgenau. Lediglich das Schlagzeug fällt mit dem „abgehackten“ Spielrhythmus wirklich negativ auf.
Alles klingt seltsamerweise sehr tanzbar und ist so sehr auf „Modern Metal“ getrimmt, dass es mir beinahe Angst macht.Das hindert die Songs allerdings nicht daran, zu Ohrwürmern zu mutieren. Songs wie „Warriors“ und dem 80er Jahre Cover „Somebody’s Watching Me“ bleiben sofort hängen und lassen einen für den restlichen Tag nicht mehr los.Selbiges gilt für das komplette Werrk, welches nur hier und da ein paar Schwächen zeigt. Hier mal ein Riff mehr oder weniger, hätten nicht geschadet, ebenso wie etwas weniger Keyboardeinsatz. Aber das ist nunmal moderne Metal.
Dies hat zur Folge, dass das ganze fast Chart-fähig klingt und eine gewisse Tiefe vermissen lässt. So ist meiner Meinung nach dieses Album eher etwas für zwischendurch oder für eine kleine Kellerparty. Um wirkloch dauerhaft in der Anlage zu bleiben, fehlt dem Album die gewisse Abwechslung und ein Sound, der nicht nach der 10ten Rotation durch die Synthesizer negativ aufstöst.
RAUNCHY-Fans des dritten Albums, werden hier ihre Freude haben. Alle anderen können hier ein paar Euros investieren, auch wenn das Album hinter „Death Pop Romance“ meiner Meinung nach zurückbleibt.
Bügeln die Jungs diese ganzen Ecken und Kanten bis zu ihrem fünften Werk vollkommen aus, könnte ein starkes Stück Musikgeschichte dabei herauskommen, welches nicht nur den „Modern Metal“ Fan begeistert. Aber das bleibt wohl abzuwarten.
Wertung: 7 / 10