In Finnland ist es oft kalt, das wissen wir ja alle. Und das finnische Bands gerne diese Kälte in ihrer Musik einfangen wissen wir ebenfalls. So auch RAPTURE die mit ihrem neuen Album „Silent Stage“ ein Genre vertreten, dass durch Bands wie Katatonia oder October Tide geprägt wurde. Allerdings kopieren RAPTURE nicht und auch auf dem neuen Album lassen sich höchstens Vergleiche zu den genannten Bands feststellen, aber melancholischer Dark Metal mit Growls und leichten Doom Anleihen ist nun auch nicht so oft in dieser Art und Weise vertreten.
Die Finnen bringen eigentlich wenig Neues in ihre Musik, aber dafür das Herkömmliche gekonnt gut. Melodische Gitarrenparts gepaart mit Doom-artigen Drum Passagen und tiefen Growls. Nartürlich alles schön im low Tempo oder maximal im mid Tempo angesiedelt. Doch auch Abstecher in höhere Gesangslagen werden dargeboten. Wer nun denkt, dass die Finnen die ganze Zeit nur durch’s gothische Meer auf dem Silberling segeln der irrt – hier gibt es viel mehr Abwechslung als ich erwartet hatte. Sogar das Instrumental „Completion“ verkommt nicht zu einem Lückenfüller. Hier gibt es wirklich liebevolle Riffs die gekonnt eingesetzt werden im Stil von den großartigen Opeth. Besonders die atmosphärischen Parts beherrschen RAPTURE recht gut und die Gitarrenfraktion weiß genau wann sie ein Kunststückchen vorführen muss und wann Zurückhaltung gefordert ist. Ein Manko sind doch leider die Wiederholungen und die Songstrukturen an sich die sich doch extrem ähneln – aber das hört man auch oft bei Bands wie Finntroll, wo übrigens Petri Eskelinen auch involviert ist, die trotz des Mangels an Abwechslung ja Gefallen finden.
Bands aus der skandinavischen Ecke schaffen es irgendwie immer Trostlosigkeit, Emotionslosigkeit und Verständislosigkeit in mir hervorzurufen. Mit „Silent Stage“ ist es nicht anders, hier wird es irgendwann einem einfach zu viel des Guten – bzw. des Melancholischen. Ansonsten klingt die Musik schon ganz reif aber es bleibt einem einfach kein Titel so recht im Gedächtnis. Einzig das Instrumental kann ich hier als etwas Besonderes hervorheben, die anderen Titel stehen eher im Schatten auf einem stillen Podest.
Wertung: 7 / 10