RANDALE werden volljährig. Seit 2004 ist die Rockband aus Bielefeld bereits unterwegs und schreibt sich „Rockmusik für Kinder“ und „rockmusikalische Früherziehung“ auf die Fahnen. Mit dieser Prämisse erscheint nun bereits das elfte Album „Sandkastenrocker“ mit kindgerechten Texten. Auch wenn RANDALE bereits ihren 18. Geburtstag feiern, spricht die Musik vor allem die jungen Hörer an. 2021 waren sie auf großer Kita-Tour in nordrhein-westfälischen Kindergärten unterwegs, inzwischen kommt die Combo sogar schon auf über 1000 Auftritte – darunter auch vielumjubelte Shows auf dem Summer Breeze, die regelmäßig von gestandenen Metallern gefeiert werden.
„Sandkastenrocker“ bietet vorwiegend seichten Rock und Punk, dazu kommen immer wieder Pop-, Raggae- und Country-Elemente. Eine insgesamt gefällige, schöne Mischung. Ein großes Hauptaugenmerk liegt auf den Texten. Diese sind teilweise lustig – auch mal dumm wie „Bum Bum Banana“ – aber auch mal tiefgehend und verfolgen sogar einen erzieherischen Zweck: „Müll“ etwa beschäftigt sich mit Mülltrennung und dem Schaffen eines Bewusstseins für Abfall, „Flaschenpfand“ mit der ungerechten Schere zwischen arm und reich. Hier besteht je nach Kind wohl die Gefahr, dass die Texte ein wenig zu bevormundend oder lehrreich rüberkommen könnten, RANDALE verpacken aber auch ihre Botschaften sehr liebevoll.
Der flotte Punkrock-Song „Hasenparadies“ oder das treibende Alternative-Rock-Stück „Die Nachtfalterin“ machen durchaus Spaß, die Akustikballade „Schlummerpunk“ und das fröhliche „Sommer“ können ebenfalls überzeugen. Abwechslung schreiben RANDALE auf „Sandkastenrocker“ groß, die Stilmischung passt. Dass die Lieder dabei alle relativ einfach und nach dem gleichen Muster aufgebaut sind – geschenkt, ausgefallene Rhythmen erwartet hier ja auch keiner. RANDALE schaffen es dafür, mit einfachen Mitteln recht eingängige Songs mit teilweise ohrwurmigen Refrains zu schreiben.
„Sandkostenrocker“ ist sicherlich kein Album, dass beim durchschnittlichen Hörer mehrfach in der Anlage rotieren wird. Die Scheibe ist dagegen perfekt geeignet, wenn man Kinder hat und diese mit harmlosen Texten und einfachen Songs behutsam an die Rockmusik heranführen will. Wenn die Kinder auf den Humor und die simplen Strukturen anspringen, ist das wesentlich besser als all das seelenlose Radiogedudel. Wenn RANDALE den Eltern zumindest ein bisschen Rock bescheren und aus dem ein oder anderen Kind einen angehenden passionierten Rocker oder Metaller macht, ist ihr gesellschaftlicher Beitrag äußerst wertvoll.
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