Es gibt Bands, die klingen so verdammt frisch, dass sie einem den Staub aus den Boxen pusten. Daneben gibt es Bands, die zielsicher auf ausgetrampelten Pfaden wandeln, allerdings immer wieder unverbrauchte und innovative Kompositionen kreieren. Es gibt jedoch auch solche Bands, die sich für Innovation und Variantenreichtum so ganz und gar nicht begeistern können und den Staub lieber in den Boxen liegen lassen. R.U.S.T., die uns mit „Forged In The Fire Of Metal“ ihr in Eigenregie produziertes Debut vor den Latz hauen, gehören in besagte letzte Sparte. Und sie machen ihre Sache gar nicht mal so übel.
Schon das Cover und die Songtitel lassen es vermuten: hier wird traditionalistische Kost geboten. Dass sich R.U.S.T. dabei auch eines kauzigen, angestaubten Sounds bedienen, der ohne jeglichen Druck daherkommt, mag wohl daran liegen, dass das Album im Homestudio eingehämmert wurde, verleiht dem Gesamtbild aber irgendwie auch den letzten Touch. So klingen R.U.S.T. wie frisch aus den Achtzigern, als Accept gerade erste Erfolge feierten und Iron Maiden ganz groß raus kamen. Hier stehen Gitarren ganz weit im Vordergrund, die Riffs sägen sich höchst melodisch durch die Membranen, der Gesang klingt zum Großteil energisch und weiß durchaus zu begeistern. Neben wirklich feinen Hymnen wie „Metal Child“ und „Queen Of The Amazonas“ gesellen sich allerdings auch allerhand Lückenfüller. „We Are Rock ’n‘ Roll“ und „In The Streets Of Rock ’n‘ Roll” passen zwar ins Gesamtbild, langweilen aber aber schon nach kurzer Zeit.
Alles in allem zollen R.U.S.T. mit „Forged In The Fire Of Metal“ ihren alten Helden einen größtenteils doch recht hörenswerten Tribut, der zwar an keinen Totalausfällen leidet, aber durchaus noch ein paar Hits verdient hätte. Traditionalisten können gerne zugreifen, alle anderen sollten vor dem Kauf aber erst mal rein hören, denn hier wird einem nichts geboten, was man nicht schon mal so oder so ähnlich irgendwo gehört hätte.
Wertung: 6 / 10