Review Queensryche – Mindcrime At The Moore (live)

  • Label: Rhino
  • Veröffentlicht: 2007
  • Spielart: Hard Rock

Das mittlerweile vierte Live-Album von QUEENSRYCHE hört auf den Namen „Mindcrime At The Moore“ und sollte ein ganz spezielles Album werden. So präsentierten die Amerikaner ihren Fans auf der Tour 2006 nicht nur das Jahrhundertwerk „Operation: Mindcrime“ in voller Länge, sondern vervollständigten die Geschichte gleich mit dem 2006 erschienenen zweiten Teil. Nun kommt der Auftritt im berühmten Moore Theater gebannt auf zwei CDs in die heimischen Abspielgeräte. Bei einem solch theatralischen Werk bietet es sich natürlich an, die Musik mit visuellen Eindrücken zu unterstützen und so war auf der Bühne eine Leinwand zu finden und Sänger Geoff Tate selbst gab die Hauptfigur der Geschichte. Die visuelle Umsetzung soll und kann hier aber keine Rolle spielen, deswegen liegt das Hauptaugenmerk auf der musikalischen Präsentation.

CD 1 lässt dann auch kaum einen Wunsch offen. Die Live-Darbietung ihres Meisterwerkes erfolgt routiniert und ohne viele Überraschungen, mit denen man sich von „Operation: Livecrime“ abheben hätte können. Die Produktion ist gut, auch wenn sie etwas zu basslastig ausgefallen ist und das Publikum über weite Strecken vollkommen untergeht. Das Highlight auf der ersten CD ist für mich ganz klar „Suite Sister Mary“, auch wenn hier die Chöre am Anfang fast nicht auszumachen sind. Leider wirkt die Emotion im Gesang von Geoff Tate oft bemüht, was dem Werk einen weitaus kitschigeren Anstrich gibt als auf Konserve.

Der zweite Teil der „Operation: Mindcrime“ Geschichte befindet sich anschließend vollständig auf dem zweiten Tonträger. Zusätzlich sind darauf auch noch die Zugaben „Walk In The Shadows“ und „Jet City Woman“ zu finden. Produktion und Leistung der Band sind dem ersten Teil über sehr ähnlich, leider krankt es Teil 2 an den gleichen Stellen wie dem Studiowerk: Es fehlt bis auf Ausnahmen an der Spannung des ersten Teils. Dies merkt man ganz deutlich an der Beteiligung der Fans an der zweiten Hälfte des Konzerts. Waren diese beim ersten Teil sehr oft zu hören, treten sie hier fast gar nicht in Erscheinung, was dem Flair einer Live-Platte naturgemäß überhaupt nicht zu Gute kommt. So spielen die Amerikaner Teil 2 routiniert runter, ohne Akzente setzen zu können.

Nach fast zweieinhalb Stunden Musik ist das ambitionierte Live-Doppel Album zu Ende und man steht dem Produkt zwiespältig gegenüber. Einerseits war es eine gute Idee beide „Operation: Mindcrime“ Konzepte an einem Abend aufzuführen, andererseits merkt man hier erst, wie genial und überlegen der erste Teil dem zweiten ist. Das soll aber nicht heißen, dass „Operation: Mindcrime 2“ schlecht wäre, aber es kann es keinesfalls mit dem Meisterwerk von 1988 aufnehmen. Die Live-Versionen heben sich auch viel zu wenig von den Studioversionen ab, wodurch man gleich auch zu den regulären Alben greifen könnte. Allen interessierten Fans empfehle ich, die DVD zu kaufen, um auch in den Genuss der Show, auf die viel Wert gelegt wurde, zu kommen. Und wer „Operation: Mindcrime“ live erleben will, sollte am besten zu „Operation: Livecrime“ greifen, das in einer Phase aufgenommen wurde, in der die Band in Höchstform war.

Keine Wertung

Geschrieben am 6. April 2013 von Metal1.info

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