Melancholische, träumerische Melodien mit musikalischen Anleihen und Ähnlichkeiten von Dream Theater, Entwine, The Gathering und Konsorten sind durch die Bank weg beim Hören von „The Soulution“ der seit 1999 bestehenden Band Pure Intention zu finden.Über das optische Erscheinungsbild von „The Soulution“ kann man schon mal gar nicht klagen. Das 8-Seitige Booklet ist durchweg gelungen und schön zu lesen, doch kommen wir zu dem um einiges wichtigerem, der Musik: Sofort im Opener „What I Am“ hört man die Grundhaltung des Albums heraus, ruhige, verträumte Musik, eingebaute Keyboardsynthies und mit dem Einsatz des Gesanges kann man sich darauf gefasst machen, dass man das Album über eine großartige Stimme hören wird.
Gleich im zweiten Stück „Apathy Is The Enemy” wird jedoch der progressive Hammer ausgepackt. Trotz einer Länge von knapp 12 Minuten wird das Stück, auf Grund diverser progressiver Spielereien, nicht langweilig. Das Hauptaugenmerk wird hier wieder auf einige Keyboardsoli etc. gelegt, und leider nicht auf eine etwas vordergründigere Gitrarre.
Abwechslung und leichtere Kost nach diesen 12 Minuten erhält man mit „Out Of Sight Not Out Of Mind” (welches auch mein persönliches Lieblingsstück auf der Platte ist) und dem ruhigen Anfangsteil mit einer akustischen Gitarre. Hier hielt man sich mit dem Einsatz des Keyboards zurück, so dass ein wirklich schön ruhiges Stück Musík mit einem wunderschönen, klaren Gesangsteil, entstand.
„Pictures, When I Close My Eyes” stellt dann das Instrumental-Stück der Band dar, jedoch ist es viel mehr ein lang gezogenes Keyboardsolo, teils mit Schlagzeug-Rhythmen unterlegt, teils mit Gitarrenbegleitung und mit allerlei Spielereien, welches ein wenig gezogen klingt. Keyboard-Fetischisten werden bei diesen fünf Minuten 47 Sekunden sicherlich Freudentränen in den Augen stehen, mir jedoch gefällt es nicht so gut, da hier weniger mehr gewesen wäre, so dass es so einfach meine Aufnahmefähigkeit als Hörer übersteigt.
Anstrengend geht es auch bei den nun kommenden 11 Minuten weiter, wieder hört man viel Elektronikgefrickel, viele Synthiesounds, Tempowechsel usw. aber auch wieder die großartige Stimme von Sarah Wohlfahrt im Mittelteil. Insgesamt ein Stück, welches man genauer hören muss und nicht einfach nebenbei laufen lassen kann.
Zum Abschluss gibt es ein weiteres Instrumental-Stück mit starken Keyboardeinflüssen, diesmal jedoch in einer eher klareren, piano-ähnlichen, Variante. So träumerisch wie das Album beginnt, endet es mit „Beyond Blue Images“ auch.
Fazit: Insgesamt ein überdurchschnittliches Stück progressiver Musik, schade nur, dass vielleicht zu viel Wert auf instrumentale Fertigkeiten gelegt wurde und nicht der Gesang im Vordergrund stand, denn Sarah Wohlfahrt muss sich nirgendwo verstecken, und es ist wirklich unverständlich, dass nur auf einem so kleinen Teil des gesamten musikalischen Werks Wert auf die sehr starke Stimme gelegt wird. Hörer, die das Keyboard als Lieblingsinstrument haben, kommen um dieses Werk jedoch gar nicht herum.
Für 12 Euro kann man das gute Stück auf www.pureintention.de beziehen.
(Ben)
Wertung: 7 / 10
Hello, any chance to find this fantastic album? I only have some mp3s downloaded from their website but it is not functioning anymore, any help appreciated!