Unverhofft kommt oft, so heißt ein beliebtes Sprichwort in Deutschland. Ebenso verhielt es sich mit „Welcome To The Wasteland“, der ersten Platte der PROPHETS OF THE RISING DEAD aus Bad Schmiedeberg in Sachsen-Anhalt, die eines Tages einfach in meinem Briefkasten lag.
Ein Blick auf den Promoschrieb ließ Böses schwanen, denn dort ist von „vier Studenten“ die Rede, die nur Musik machen, um „kostenlos Alkohol abzugreifen, heiße Schlampen flachzulegen und auf dicke Hose zu machen“. Glücklicherweise klingt „Welcome To The Wasteland“ bei weitem nicht so dilettantisch, wie diese Zeilen es vermuten lassen. Im Gegenteil: Auf den vier Tracks beweisen die Mannen aus Sachsen-Anhalt, dass sie durchdachte Songs auf ansprechendem technischen Niveau zu schreiben in der Lage sind: Unter Anderem glänzt Lead-Gitarrist Bischoff mehrfach mit sehr ausschweifenden Soli, auch sonst ist die Riffarbeit des Gitarristen-Duos sehr gut anhörbar, da abwechslungsreich und eindeutig schwedisch angehaucht.
„The Divine Tragedy“ ist der stärkste Track auf „Welcome To The Wasteland“ und weiß mit einem sehr eingängigen Refrain zu überzeugen, dazu gesellen sich einige mächtige Grooves. Der Rausschmeißer „Eternal Destiny“ ähnelt dem vorangegangenen Lied mit Ausnahme des temporeichen Endes allerdings sehr – da scheint den Ostdeutschen kreativ ein wenig die Puste ausgegangen zu sein.
Die Platte ist aber ansprechend produziert, für eine in Eigenregie aufgenommene EP kann sich das definitiv sehen lassen. Bleibt die Frage, ob die Band das auf dieser CD gebotene Niveau auch auf Albumlänge halten kann. Mit „Welcome To The Wasteland“ dürfte man die oben genannten Ziele aber zumindest teilweise erreichen können.
Keine Wertung